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Nachhaltige Landschaftsentwicklung durch Bedürfniserfüllung, Identifikation und Partizipation

 

In den letzten Jahrzehnten erfuhren die meisten Gemeinden der Schweiz einen Urbanisierungsprozess, verbunden mit mehr oder weniger dramatischen Landschaftsveränderungen. Gleichzeitig konnte beobachtet werden dass sich in derselben Periode die lokale Bevölkerung von der umgebenden Alltagslandschaft zurückzug und die Mitverantwortung für die Gemeinde verloren ging. Beide Prozesse scheinen miteinander verbunden zu sein, indem die Urbanisation von ländlichen Gemeinden entgegen den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung verläuft und sie zwingt, diese woanders zu kompensieren. Um diesen gesellschaftlich und ökologisch unerwünschten Prozess zu bremsen, gilt es, Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  1. Welche Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung erfüllt die Alltagslandschaft?
  2. Warum setzt sich die Bevölkerung nicht für ihre Bedürfnisse ein?
  3. Wie könnte die Bevölkerung dazu ermutigt werden, an der Gestaltung ihrer Alltagslandschaft zu partizipieren?

Dazu wurden in einer ersten Phase in zwei ländlichen Gemeinden der Schweiz qualitative Interviews durchgeführt und analysiert, wobei während der Analyse auch bestehende Theorien aus der Umweltpsychologie einbezogen wurden. In einer zweiten Phase wurde in beiden Gemeinden ein partizipativer Prozess ausgelöst und beobachtet.

Es zeigte sich, dass die wichtigsten Funktionen des Wohnens (Regulation der Identität, der sozialen Interaktion und der sozialen Emotionen) auch auf der Ebene der Landschaft sehr relevant sind und für die lokale Bevölkerung die wichtigsten Funktionen der Landschaft darstellen. Die ungenügende Erfüllung dieser Funktionen kann erklären, warum die lokale Bevölkerung dazu tendiert, sich aus der Alltagslandschaft zurückzuziehen. Als eigentliche Ursache dieses Phänomens erwies sich jedoch der Mangel an geeigneten Möglichkeiten, an der Entwicklung der Alltagslandschaft zu partizipieren.

Um die Partizipation zu fördern, sind neue kommunikative Instrumente nötig, welche der Bevölkerung erlauben, ihre Ideen auszutauschen, ohne befürchten zu müssen, aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Solche Instrumente wurden in den beiden Gemeinden evaluiert und sie erwiesen sich als wirksam. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Förderung der Partizipation einen langen Lernprozess erfordert.

Dieses Projekt diente als Grundlage für ein Umsetzungsprojekt zum Einbezug der Bevölkerung in die Landschaftsentwicklung.

Publikationen

  • Buchecker M., subm.: Participatory Landscape Development - Getting the Residents Involved Landscape and Urban Planning (Landscape and Urban Planning)Buchecker M., 2000: Finding a balance between collective and individual identification as a key factor of a sustainable development of the everyday landscape. Paper for the Iaps-Conference in Paris (CD-proceeding)
  • Buchecker M.,1999: Ways to Encourage Local Residents to Participate in the Landscape Development In: R. Scholtz et al., Transdisciplinarity: Joint Problem-Solving among Science, Technology and Society. Workbook II: Mutual Learning Sessions. Swiss Federal Institute of Technology, Zurich.
  • Buchecker M., 1999 Participatory Landscape Development Qualitative Studies and Method Evaluations in two Swiss Communities Paper on 5th Conference on Environmental Education in Zürich.
  • Buchecker M., 1999: Die Landschaft als Lebenraum der Bevölkerung Nachhaltige Landschaftsentwicklung durch Bedürfniserfüllung, Partizipation und Identifikation. Dissertation an der Universtität Bern.
  • Kienast, F., Hunziker, M. & Buchecker, M. 1998 Landschaft für die Bevölkerung Anthos 2/98: 32-37.
  • Hunziker, M., Buchecker, M., Schenk, A. & Kienast, F. 1998 Sozialwissenschaftliche Zugänge zu einer modernen Landschaftsgestaltung. Schweizer Wald (Nr. 4/1998: 19-21).
  • Hunziker, M., Buchecker, M., Schenk, A. & Kienast, F. 1998 Approche sociologique du modelage des paysages
  • Schweizer Wald (Nr. 4/1998: 23-24).
  • Buchecker M. & Berz Th., 1998: Schlussbericht Teilprojekt 'Lebendige Kulturlandschaft' Birmensdorf, WSL (unveröffentlicht).
  • Buchecker M., Hunziker M., Kienast F., 1999: Mit neuen Möglichkeiten der partizipativen Landschaftsentwicklung zur Aktualisierung des Allmendgedankens, Forum für Wissen/1.
  • Buchecker M. 1997 Sustainable Landscape Development in Rural Communities - an Interdisciplinary Approach Paper an der Tagung Sustainable Society in Roskilde (DK).
  • Buchecker M. 1996 Landscape Development in Rural Communities Participation on the Local Level Paper an der Edra-Tagung in Salk-Lake City.
  • Buchecker, M., 1996: Wie werden Einwohner zu Einheimischen? Informationsblatt des Forschungsbereiches Landschaft 30: 3 - 4.