Eingriffsstärke und Holzzuwachs im Gebirgswald
Hintergrund
Eine optimale Bewirtschaftung von Gebirgswäldern ist wirtschaftlich, erhält und sichert die Schutzwirkung vor Naturgefahren, schafft gute verjüngungsökologische Bedingungen und hält langfristig einen hohen Holzzuwachs aufrecht. Diese Anforderungen stellen die Bewirtschaftenden vor komplexe Optimierungsaufgaben. Seit rund 10 Jahren wird dabei zunehmend sehr stark eingegriffen, weil dies kurzfristig ökonomisch vorteilhaft scheint. Es zeigt sich allerdings, dass solche Kahlflächen längere Zeit unverjüngt bleiben. Langfristig könnte diese Praxis daher die Waldverjüngung um viele Jahre verzögern und den Holzuwachs vermindern. Ziel dieses Forschungsprojektes ist für Fichten- und Fichten-Tannenwälder abzuschätzen, ob solche nachteiligen Auswirkungen auftreten und wie gross sie allenfalls sind. Dabei soll ein einfaches Tool entwickelt werden, das die bestimmenden Einflussfaktoren abbildet und es erlaubt, Zuwachsverluste zu quantifizieren.
Forschungsmethoden
Der Holzzuwachs einzelner Fichten in Gebirgswäldern wird anhand von Versuchsflächendaten mit statistischen Modellen geschätzt. Die vorhandenen Daten werden mit dendroökologischen Methoden in 6-10 Fallstudien ergänzt, was die Zuwachsreaktionen von Fichten nach starker Freistellung betrifft. In einer empirischen Studie wird die Baumverjüngung auf 30-50 flächig geräumten bzw. selektiv genutzten Flächen mit Eingriff vor >8 Jahren erfasst. Daraus wird eine allfällige Verjüngungsverzögerung abgeleitet.
Projektpartner
- Samuel Zürcher (Projektleitung), Fachstelle für Gebirgswaldpflege Maienfeld
- Dr. Riet Gordon, Amt für Wald und Naturgefahren, Chur
Details zum Projekt
Projektdauer
2013 - 2015