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Landscape and Amenity Migration: Die Rolle von Landschaft für Wanderungsbewegungen in den ländlichen Raum der Schweiz

 

Dieses Forschungsprojekt untersucht die „Amenity Migration“ im ländlichen Raum der Schweiz. Bei Amenity Migration handelt es sich um Wanderungen, welche nicht auf ökonomische Faktoren, sondern auf Unterschiede in der lokalen Lebensqualität zurückgeführt werden können. Standortgebundene Attribute der Lebensqualität sind die so genannten Amenities, zu welchen unter anderem die Umweltqualität, das Klima und nicht zuletzt die Landschaftsqualität gehören. Verschiedene internationale Studien haben gezeigt, dass die Landschaft, vor allem ihre Erholungswerte und ästhetischen Werte, gerade für ländliche Regionen wichtige Standortfaktoren sein können, welche Zuwanderer – insbesondere solche mit ortsunabhängigen Einkommen und/oder hoher beruflicher Mobilität – anziehen.

Die vorliegenden Daten zur Demografie des ländlichen Raums zeigen, dass dieser keineswegs homogen ist. Während Teile des Alpenraums von Abwanderung und Brain-Drain betroffen sind, haben gewisse ländliche und periurbane Gebiete des Mittellandes starke Zuwanderung erfahren. In diesem Projekt wird analysiert, welche Rolle die lokalen Landschaftsressourcen als Treiber der Wanderungen in diesen Raum spielen, welche Landschaftsattribute entscheidend sind und für welche Zuwanderer diese Attribute von Bedeutung sind.

Ziele und Forschungsfragen

Das Projekt besteht aus zwei Modulen. Im ersten Modul werden die Wanderungsbewegungen in den ländlichen Raum der Schweiz anhand von Daten der Eidgenössischen Volkszählung detailliert beschrieben. Dabei werden ländliche Regionen identifiziert, welche besonders viele Zuwanderer anziehen und die persönlichen Merkmale dieser Zuwanderer analysiert. Ein besonderes Augenmerk gilt der Analyse der Rückwanderungsströme, zu welchen in der Schweiz bisher kaum Informationen vorliegen. Modul 1 umfasst folgende Forschungsfragen:

  • Welche Regionen des ländlichen Raums ziehen wie viele Zuwanderer an?
  • Was zeichnet Regionen des ländlichen Raums aus, die für Zuwanderer besonders attraktiv sind?
  • Welche persönlichen Merkmale zeichnen diese Zuwanderer aus (z.B. Alter, Einkommen, Bildungsstand)?

Im zweiten Modul werden mit einem räumlich-ökonometrischen Modell die Treiber der Wanderungsströme in ländlichen Gemeinden analysiert. Der Fokus liegt auf der Rolle der Landscape Amenities. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Welche Rolle spielt die lokale Landschaftsqualität als Treiber der Zuwanderung in ländliche Gemeinden der Schweiz?
  • Wie variiert der Einfluss der Landschaftsqualität auf die Zuwanderung zwischen den Regionen?
  • Für welche Wanderer haben Landscape Amenities eine vergleichsweise hohe Bedeutung?

Die Resultate dieses Projekts liefern wichtige Informationen für die Landschaftsforschung, Regional- und Siedlungsplanung und die Regionalentwicklungspolitik, indem sie das Verständnis der Determinanten von Wanderungsbewegungen verbessern (insbesondere der Rolle der lokalen Landschaftsqualität) und einen Beitrag zur Verbesserung von Bevölkerungs-, Regionalentwicklungs- und Landnutzungsszenarien leisten.

Publikation

Zäch, C., Schulz, T., Waltert, F., Pütz, M. 2015.  Landscape and Amenity Migration: Die Rolle von Landschaft für Wanderungsbewegungen in den ländlichen Raum der Schweiz. WSL Berichte, 22. Eidg. Forschungsanstalt WSL. 57 S. [PDF]

    Projektteam und Kooperationspartner