Prevent-Building
Elementarschäden, z.B. durch Hagel oder Hochwasser, nehmen an Gebäuden in den letzten Jahren stetig zu. Die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) sind deshalb gefordert, das Risiko über Präventionsmassnahmen zu steuern. Eine effiziente Methode, um Gebäude zu schützen, sind dabei Massnahmen direkt am Objekt, wie verstärkte Seitenwände gegen Lawinen oder erhöhte Lichtschächte gegen Hochwasser. Aus Sicht des Gebäudeeigentümers ist es wichtig zu wissen, wann sich eine solche Massnahme wirtschaftlich lohnt, d.h. wann ihr Nutzen die Kosten übersteigt. Dies erleichtert den Entscheid eines Eigentümers, dafür Geld zu investieren.


In Zusammenarbeit mit den Firmen GEOTEST AG, Egli Engineering, B.S.S. – Volkswirtschaftliche Beratung und Gutwein IT-Service entwickelte das SLF eine Methodik und eine Online-Software, die beurteilt, wie wirksam und wirtschaftlich geplante Objektschutzmassnahmen sein werden. Damit lässt sich relativ einfach überprüfen, ob sich eine spezifische Massnahme an einem einzelnen Gebäude lohnt. Dazu muss zunächst mithilfe von Intensitäts- oder Gefahrenkarten ermittelt werden, wie stark gefährdet das Gebäude ist. Als weitere Inputdaten benötigt die Software eine Beschreibung des Gebäudes, die Definition einer möglichen Schutzmassnahme sowie deren Kosten. Danach unterstützt das Tool den Bearbeiter, mögliche Schäden am betreffenden Gebäude mit und ohne Schutzmassnahme zu ermitteln. Daraus lässt sich das Nutzen-Kosten-Verhältnis berechnen. Ist dieses Verhältnis grösser als eins, dann kann die Massnahme in der Regel als wirtschaftlich bezeichnet werden. Die zuständige Gebäudeversicherung beurteilt unter Einbezug weiterer Kriterien wie Benutzbarkeit oder Ästhetik, ob sie für einen Gebäudeeigentümer auch zumutbar ist.
Software steht Experten zur Verfügung
Nach einer Schulung steht dieses Tool nun den Elementarschadenspezialisten der Kantonalen Gebäudeversicherungen zur Verfügung. Der Zugriff auf die Software ist grundsätzlich den Experten der Kantonalen Gebäudeversicherungen vorbehalten. Interessierte Fachpersonen (z.B. Architekten) können jedoch bei der Vereinigung der Kantonalen Feuerversicherungen (VKF) einen Antrag auf Benutzung stellen.
Das Projekt wurde durch die Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen initiiert und unterstützt, der operationelle Betrieb wird durch die VKF gewährleistet.
Details zum Projekt
Projektdauer
2011 - 2014