Sicher Wandern 2040
Wandern ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Die Verantwortlichen für das Wanderwegwesen sorgen nicht nur dafür, dass auf knapp 65'000 km Länge die Wanderwege frei und möglichst gefahrlos begangen werden können, sondern auch für die Planung, die Anlage, den Unterhalt und die Kennzeichnung der Wege.
Die Klimaszenarien CH2018 zeigen die für die Schweiz erwartete Klimaveränderung auf. Die Szenarien machen deutlich, dass sowohl in den Alpen wie auch in den tiefergelegenen Regionen mit trockeneren Sommern, einem Anstieg der Hitzetage, heftigeren Niederschlägen sowie schneeärmeren Wintern zu rechnen ist. Entsprechend ziehen sich beispielsweise Gletscher zurück, Permafrost wird wärmer respektive taut tiefreichender auf, Böden werden gegebenenfalls stärker erodiert resp. degradiert oder Wälder sind stärker von Störungen wie Windwurf, Feuer oder Insektenbefällen betroffen. Mit dem Klimawandel und den einhergehenden Auswirkungen auf Prozess- und Ökosysteme ändern sich nicht nur die Disposition und auslösenden Faktoren von Naturgefahren wie Steinschlag, Murgänge oder Rutschungen; es könnte sich ebenso das Wanderverhalten durch eine längere Wandersaison oder durch eine «Flucht aus den Städten» in die vermeintlich kühleren Gebirgsregionen verändern.
Das SLF und die WSL haben zusammen mit den Schweizer Wanderwegen (SWW), dem Verein Schwyzer Wanderwege (SZWW) sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zhaw) im Rahmen des BAFU Pilotprogramms «Anpassung an den Klimawandel» eine Literatursynthese erarbeitet. Die Literatursynthese hat zum Ziel, die für das Wanderwegwesen relevanten Naturgefahren zu identifizieren und die möglichen Auswirkungen einer Klimaveränderung abzuschätzen. In einem weiteren Schritt, wird in den Kantonen Schwyz/Luzern (Rigi), Wallis (St. Niklaus) und Graubünden (Kantonsebene) die Bedeutung für das Wanderwegwesen getestet beziehungsweise detailliert mit lokalen Akteuren untersucht.
Um Wandernden auch zukünftig grösstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, müssen Strategien angepasst und (weiter)entwickelt werden. Fragen nach Anpassung des Sicherheitsniveaus durch Verantwortliche und Entscheidungsträger, Eigenverantwortung der Wandernden, einer möglichen Erfassung und Abschätzung des Risikos sowie politischen und touristischen Entscheidungen und Entwicklungen werden dabei eine zentrale Rolle spielen.
Details zum Projekt
Projektdauer
2019 - 2019