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Zurück zur Wildnis – langfristige Vegetationsentwicklung im Schweizerischen Nationalpark

 

Die Gründer des Schweizerischen Nationalparks hatten das Ziel, eine intensiv genutzte Landschaft aus der Nutzung zu nehmen und zur Wildnis entwickeln zu lassen. Dieser Prozess sollte wissenschaftlich begleitet werden, wozu bereits kurz nach der Parkgründung 1914 verschiedene Dauerbeobachtungs-Projekte gestartet wurden, die bis zum heutigen Tag lückenlos weitergeführt wurden.

 

Im Schweizerischen Nationalpark können Prozesse in der Natur beobachtet und untersucht werden, die ungestört vom Menschen ablaufen. Seit der Gründung des Parks im Jahre 1914 sind menschliche Aktivitäten wie Fischen, Jagen, Campieren verboten oder stark eingeschränkt; Besucher dürfen beispielsweise die Wege nicht verlassen. Aber nicht nur der Schutz der Natur stand im Fokus der Nationalpark-Gründer. Vielmehr sollte der Park auch der Wissenschaft dienen. Diese sollte verfolgen, wie sich ein intensiv genutztes Gebiet in Wildnis zurückentwickelt. Deshalb wurden kurz nach Parkgründung verschiedene Dauerbeobachtungs-Projekte initiiert, unter anderem die Überwachung der Vegetationsentwicklung. Dieses Projekt startete 1917 und wurde bis heute nicht nur unnunterbrochen weitergeführt, sondern beträchtlich erweitert. Total gibt es fast 200 Vegetations-Dauerbeobachtungsflächen im Parkgebiet.

Ziele dieser Untersuchung sind, Muster in der Vegetationsentwicklung (zum Beispiel Sukzession) zu erkennen und diese mit der Stabilität der Vegetation (zum Beispiel Biomasse-Produktion, Arten-Fluktuation) oder der Diversität der Ökosysteme in Verbindung zu bringen. Zusätzlich liefert das Projekt Basisdaten für andere Forschungsprojekte, die mit dem Zustand und der Veränderung der Vegetation verbunden sind; Beispiele sind die Lebensraumnutzung von Huftieren, Interaktionen zwischen der Vegetation und Herbivoren, Abbauprozesse im Boden oder Diversität wirbelloser Tiere usw.