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Insekten im Totholz

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Totholz bietet vielen Organismen ein Zuhause. Die artenreichste Gruppe davon sind die Insekten. Zahlreiche Arten sind gefährdet, da die Wälder im Vergleich zu historischen Zeiten viel totholzärmer sind. Deshalb stehen viele dieser Insekten unter Schutz.

 

Historisch gesehen war der Wald in Mitteleuropa fast flächendeckend vorhanden. In den ehemaligen Urwäldern waren jeweils 20-50 % der Bäume in der Altersphase oder tot. Somit mussten die Totholzbewohner nicht weit laufen oder fliegen, um die nächste Brutstätte zu finden. Heute sind viele xylobionte (= auf Totholz angewiesene) Waldinsekten wegen Totholzmangels unter Druck, obwohl die Totholzmengen im Wald seit Mitte des 20. Jahrhunderts wieder zunehmen.

 
 
 
 

Zu den xylobionten Insekten gehören einerseits Arten, die sich direkt von der Rinde oder vom Holz ernähren, zum Beispiel die Bockkäfer. Verschiedene Käfer-, Fliegen- und Mückenlarven leben von den in den Bohrgängen wachsenden Pilzen und Bakterien, oder sie ernähren sich von Mulm, abgestorbenem Material und Insektenkot. Baumschwämme an totem Holz wiederum beherbergen eine spezialisierte xylobionte Käfer- und Fliegenfauna. Von diesen Holz- und Pilzfressern ernähren sich wiederum viele räuberische und parasitische Insekten. Bestimmte Wildbienenarten benützen die von den Holzfressern geschaffenen Löcher und Frassgänge für ihre eigenen Bruten.

 

Totholzinsekten beschleunigen den Kreislauf

Die von den ein- und ausbohrenden Insekten entstehenden Löcher und Frassgänge schaffen Eintrittspforten für Pilze und Bakterien, die das Holz schliesslich zersetzen. Man schätzt, dass ohne Insekten der Holzabbau doppelt so lange dauern würde. Insekten sind somit wichtige Glieder im Recycling des Holzes. Sie tragen dazu bei, dass die im Holz gespeicherte Energie und die Nährstoffe schneller freigesetzt werden und dem Wald wieder zur Verfügung stehen.

 
 

Totholzinsekten besonders gefährdet

Der Alpen- und der Eichenbock, der Nashorn-und der Hirschkäfer: Viele dieser spekatkulären xylobionten Käfererarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht, entsprechend stehen sie heute unter Schutz. Totholz allein genügt jedoch nicht immer, viele Bock- und Prachtkäfer sind zur Nahrungsaufnahme auf Blütenpollen angewiesen, und Blüten hat es vor allem in lichten Wäldern.