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Externalitäten des Waldes und der Forstwirtschaft in der Schweiz

 

Theoretische Analyse, ökonomische Bewertung und politisch-rechtliche Umsetzung

Ausgangslage

Der Schweizer Wald erbringt unter anderem durch seine Schutzwirkung, seinen Beitrag zur Artenvielfalt und als Ziel für Erholungssuchende einen grossen Nutzen. Dieser Nutzen wurde in den 1990er Jahren auf neun Milliarden Franken geschätzt. Die positiven Externalitäten der Forstwirtschaft hingegen sind wesentlich schwieriger zu quantifizieren. Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Waldpolitik interessiert, welche Leistungen die Forstwirtschaft nebst der Holzproduktion in welchem Umfang erbringt.

Bewertungsstudien aus dem internationalen Umfeld können nicht direkt auf Schweizer Verhältnisse übertragen werden, da die Unterschiede beim Klima und bei der Bewirtschaftung oftmals zu gross sind. Schweizerische Forschungsarbeiten zu forstlichen Externalitäten beschränken sich auf relativ wenige Studien und fokussieren auf die Erholungsfunktion und die landschaftliche Bedeutung des Waldes. Die Schutzwirkung des Waldes, der Erholungswert, der Beitrag zur Biodiversität und als CO2-Senke wurden erst in wenigen Einzelarbeiten untersucht.

Weitgehend unerforscht ist, ob und wieweit die Ergebnisse von Bewertungsstudien in den politisch-rechtlichen Prozess eingeflossen sind. Vorstellungen und Konzepte, wie Externalitäten im Rahmen der neu zu definierenden Waldpolitik oder einer Umsetzung der internationalen CO2-Senkenpolitik rechtlich-politisch verankert werden können, fehlen bislang.

Problemstellung

Dieses Projekt soll im Rahmen der COST Action E45 in vier Modulen die einschlägige Literatur mit den gängigen Methoden, den theoretischen Konzepten und Ansätzen aufarbeiten, mit internationalen Studien vergleichen und abstimmen. Es sollen adäquate Bewertungsmethoden für einzelne, im Zusammenhang mit Wald bereitgestellte, öffentliche Güter und Dienstleistungen vorgeschlagen und Wege für deren Umsetzung in Politik und Recht aufgezeigt werden.

Modul 1: Synopse Schweiz

Das erste Modul soll einen Überblick über bisherige ökonomische Bewertungsstudien zu Externalitäten des Waldes und der Forstwirtschaft in der Schweiz verschaffen.

Modul 2: Ökonomische Bewertung

Im zweiten Modul werden für die drei Externalitäten Schutzfunktion, Biodiversität und CO2-Senke Bewertungsmethoden theoretisch analysiert und in ausgewählten Fallstudiengebieten angewendet.

Modul 3: Umsetzung

Das dritte Modul befasst sich mit der Analyse der Umsetzung von Bewertungsstudien im politisch-rechtlichen Prozess.

Modul 4: Synthese

Im abschliessenden Modul werden die Resultate der drei ersten Module zusammengefasst, verglichen und analysiert. Dabei soll beantwortet werden, in welchen Relationen die Externalitäten Schutzwirkung, Biodiversität und CO2-Senke in der Schweiz zueinander stehen. Modul 4 soll zugleich eine breite Diffusion und Inwertsetzung der Ergebnisse sicherstellen.

Projektteam

  • Eidg. Forschungsanstalt WSL, Forschungsgruppe Umwelt- und Ressourcenökonomie: Roland Olschewski (Projektleitung ab 1.4.2008), Anna Roschewitz (Projektleitung bis 30.6.2007) und Stefan Lauber (Projektleitung 1.7.2007 bis 31.3.2008)
  • ETH Zürich, Professur Forstpolitik und Forstökonomie: Willi Zimmermann, Tiana Moser
  • Econcept AG, Zürich: Walter Ott, Stephanie Bade, Pia Steiner