Fichtenröhrenlaus (Liosomaphis abietinum)(Synonym: Elatobium abietinum)
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Die Fichtenröhrenlaus oder Sitkafichtenlaus
kommt praktisch in ganz Europa vor. Sie ist 1.5 - 2 mm gross, grün
und besitzt rotbraune Augen.
Sie ernährt sich von
den Nadelsäften diverser Fichtenarten, wobei die Blaufichte
(Picea pungens), die Sitkafichte (Picea sitchensis), die
Omorikafichte (Picea omorica) am stärksten geschädigt
werden. Aber auch die Gemeine Fichte (Picea abies)
oder Rottanne kann von der Laus in erheblichem Ausmass befallen
werden.
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Bild oben: Die grüne
Farbe und die rotbraunen Augen kennzeichnen die Fichtenröhrenlaus.
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In einzelnen Jahren
während der Wintermonate vermehrt sich die Laus auf ungeschlechtliche
Weise derart stark, dass der Lausbefall im Frühjahr bei den Fichten
zu auffälligen Nadelverbräunungen führt. Diese starke Vermehrung
ist nur in milden Wintern möglich, wenn 14 Minusgrade nicht unterschritten
werden. Bei tieferen Temperaturen gehen die Läuse zugrunde, sodass
im Frühjahr keine Massenvermehrung der Laus resultiert. |
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Bild oben: Blaufichten
werden besonders stark von der Fichtenröhrenlaus befallen,.....
....aber auch bei der gewöhnlichen Fichte können gut sichtbar Nadelverfärbungen und anschliessend ein erheblicher Nadelverlust entstehen (Bild links).
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Symptome:
Besogene Fichtennadeln
verfärben sich erst gelbgrün, dann braun und fallen anschliessend
ab. Die Laus besaugt alle Nadeljahrgänge außer dem im Mai frisch
austreibenden Nadeljahrgang (Maitrieb). Dies deshalb, weil sich beim Austreiben
der diesjährigen Nadeln der Stickstoffanteil im Nadelsaft drastisch
verringert, wodurch sich die Nahrungsgrundlage für die Läuse
verschlechtert. In der Folge bricht die Lauspopulation stets ab dem Austreiben
des Maitriebes auf natürliche Weise zusammen.
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Bild oben:
Von
der Laus "angezapfte" Nadeln zeigen anfangs eine gelbe Bänderung.
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Folgen:
Nach
starkem Lausbefall verbleiben nur noch die Nadeln des Maitriebes am Baum.
Obwohl eine starke Entnadelung den Fichten ein erbärmliches Aussehen
verleiht, gehen diese Fichten nur in Ausnahmefällen ein. Da eine Massenvermehrung
der Fichtenröhrenlaus in der Regel nur alle paar Jahre vorkommt, können
sich die betroffenen Bäume in den lausarmen Jahren wieder recht gut
erholen. In Gebieten mit hohen Buchdrucker- Populationen sollten von der
Fichtenröhrenlaus geschwächte Fichten auch regelmässig hinsichtlich
eines Folgebefalls durch den Buchdrucker kontrolliert werden.
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Bild oben: Auch bei der
Gemeinen Fichte verbleiben nach starkem Lausbefall nur noch die diesjährigen
Nadeln am Zweig.
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Massnahmen:
Da ein starker
Lausbefall normalerweise erst festgestellt wird, wenn sich die Nadeln verfärben
und da die Lauspopulation zu diesem Zeitpunkt bereits natürlich am
Zusammenbrechen ist, sind keine Massnahmen mehr notwendig und nützen
auch nichts mehr. In Christbaumkulturen und bei Zierfichten, welche
zur Gewinnung von Schmuckreisig verwendet werden, ist eine andere Vorgehensweise
ratsam. In diesen Fällen hat ein starker Lausbefall hohe finanzielle
Einbussen zur Folge. Insbesondere Christbäume, welche von der Laus
geschädigt wurden, können danach nicht mehr verkauft werden,
Deshalb sollten die Fichten in diesen Fällen jeweils im Frühling
(März/April) mittels Klopfprobe auf einen Lausbefall hin untersucht
werden. Dazu wird ein weisses A4-Blatt unter die Zweige gehalten. Wird
auf die Zweige geklopft und fallen mehr als 4-6 grüne Läuse auf
das Blatt Papier, so sollten diese Fichten mit einem geeigneten Lausmittel
behandelt werden.
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© 1998-2001 WSL - Roland Engesser - last update: 6.7.2001 |