Der
Kastanienrindenkrebs wird durch den Pilz Cryphonectria
parasitica (Syn. Endothia parasitica) verursacht, der neben
Edelkastanien (Castanea sp.) auch vereinzelt Eichenarten (Quercus
sp.) befällt. Um
1938 in Europa eingeschleppt, breitete sich diese gefährliche
Krankheit rasch im Verbreitungsgebiet der Edelkastanie aus. Dank dem
spontanen Auftreten des Hypovirus CHV1 hat sich die Krankheit in
verschiedenen Regionen Europas abgeschwächt. Das Hypovirus wird
über Hyphenanastomosen (Myzelbrücken) zwischen vegetativ
kompatiblen (vc) Pilzstämmen übertragen (in vitro
Übertragung des Hypovirus). Hypovirus infizierte Cryphonectria
parasitica Isolate sind weiss und wenig virulent (hypovirulent).
Sie können zur biologischen Bekämpfung des
Kastanienrindenkrebses eingesetzt werden.
Analysen der Populationsstruktur von C. parasitica
(Diversität der vc- Typen, sexuelle und asexuelle Fortpflanzung)
und der Diversität des Hypovirus werden Informationen liefern
über die Herkunft und die Verbreitung des Hypovirus und dienen
als Grundlage zur biologischen Bekämpfung.
Übersichtsartikel: Der
Kastanienrindenkrebs - ein Dauerproblem der Edelkastanie?
Kastanienrindenkrebse an Castanea sativa
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Aktiver Krebs: Tiefe Rindenrisse, Wasserreiser unterhalb des Krebses. | Oberflächlicher,
ausheilender Krebs nach natürlicher Infektion mit einem
hypovirulenten (Hypovirus- infizierten) C. parasitica Stamm. |
Liste der
Europäischen vc Tester-Stämme