Ökonomische Analyse Schweizer Holzmärkte
In diesem Projekt analysieren Forschende die Funktionsweise von Schweizer Holzmärkten anhand von Fallbeispielen und erklären sie auf der Basis ökonomischer Theorie. Die Ergebnisse fliessen in die Entwicklung eines agentenbasierten Modells ein. Dieses soll ermöglichen, Szenarien für die zukünftige Holzverfügbarkeit darzustellen und Möglichkeiten für die Einflussnahme durch ökonomische Instrumente aufzuzeigen.
Die agentenbasierte Modellierung ermöglicht es, die verschiedenen Akteure auf dem Holzmarkt einzeln abzubilden, um anschliessend durch Simulation Erkenntnisse über die Marktprozesse zu gewinnen. Durch die Simulation von verschiedenen Szenarien sollen die Auswirkungen von strukturellen und institutionellen Veränderungen auf dem Holzmarkt auf die Holzverfügbarkeit untersucht werden. Das Projekt ist Teil des WSL-Projektes "Ökonomische Analyse Schweizer Holzmärkte", welches im Rahmen des NFP 66 Programms "Ressource Holz" durchgeführt wird.
Hintergrund
Durch die Produktion von Holz sichert der Forstsektor eine wichtige Grundlage für die nachhaltige Ressourcennutzung in der Schweiz. Angesichts der verschiedenen Nutzungsarten von Holz herrscht jedoch eine Nachfragekonkurrenz. Daher reicht es nicht aus zu wissen, wie viel Holz nachwächst, sondern es stellt sich auch die Frage, unter welchen Umständen und für wen es tatsächlich verfügbar ist. Dabei spielt das bisher wenig erforschte Verhalten der Akteure im Forstsektor eine wesentliche Rolle. Das Projekt zielt auf einen wirtschaftswissenschaftlichen und forstpolitischen Erkenntnisgewinn in diesem Bereich. Durch die Verknüpfung mit einer agenten-basierten Modellierung bietet es die Chance, individuelle Angebots- und Nachfrageänderungen sowie externe Einflüsse zu simulieren und Szenarien für eine effiziente und nachhaltige Ressourcennutzung zu entwickeln.
Ziel
Auf Basis neuerer Ansätze der Verhaltens- und Institutionenökonomik werden spezifische Erklärungsansätze für das Akteursverhalten auf der Angebots- und Nachfrageseite von Holzmärkten entwickelt. Mithilfe dieser Ergebnisse sowie von Erkenntnissen aus partizipativen Prozessen in den Fallstudienregionen wird das Marktgeschehen abgebildet und die Funktionsweise des Marktes beispielhaft dargestellt. Dazu werden die Marktstruktur und das Akteursverhalten in einem agenten-basierten Modell erfasst, in dem zum Beispiel verschiedene Eigentümerkonstellationen sowie Transaktionskosten und Vertragsgestaltungen analysiert werden können. Der Erkenntnisgewinn basiert dabei auf der Entwicklung von Szenarien für bestimmte Marktsituationen, die Aufschluss über die zu erwartende Verfügbarkeit des Holzes und dessen Verwendung geben können.
Bedeutung
Das agentenbasierte Holzmarktmodell wird auf der Grundlage von wirtschaftstheoretischen Erkenntnissen und partizipativen Prozessen entwickelt. Es bildet eine fundierte Grundlage zur Erklärung des Verhaltens auf Schweizer Holzmärkten. Zukünftige Marktentwicklungen können frühzeitig erkannt und analysiert werden. Ferner können wirtschaftspolitische Anreizinstrumente und institutionelle Regelungen auf ihre Eignung zur Verbesserung der Verfügbarkeit des Holzes und zur Steuerung der Allokation geprüft werden.
Details zum Projekt
Projektdauer
2012 - 2017