Erklärung der Buchendominanz im Buchenurwald Uholka-Shyrokyi Luh
Buchenwälder erbringen gesellschaftlich bedeutende Ökosystemleistungen. Im Urwald Uholka-Shyrokyi Luh sind 97% der Bäume Buchen. In diesem Projekt werden die Gründe für diese extrem ausgeprägte Dominanz untersucht.
Gemäss der 2010 durchgeführten Stichprobeninventur machen Buchen 97% der Stammzahl im Urwald Uholka-Shyrokyi Luh aus. Für diese extrem ausgeprägte Dominanz der Buchen gibt es eine Reihe plausibler Erklärungen; welchen Beitrag zum Phänomen sie aber tatsächlich liefern, ist unklar. Zu den Hypothesen gehören Unterschiede zwischen der Buche und ihren Konkurrenten Bergahorn, Spitzahorn, Bergulme und Weisstanne bezüglich Schattentoleranz, Samenverbreitung, Wirkung des Laubes als Etablierungshindernis, Ansprüchen an Bodeneigenschaften und Verbisstoleranz.
Buchen gehören zu den häufigsten Baumarten Europas, und Buchenwälder erbringen vielfältige, gesellschaftlich bedeutende Ökosystemleistungen. Diese Leistungen sind infolge des Klimawandels gefährdet; Mitteleuropäische Buchenwälder könnten innert 100 Jahren relativ stark an Fläche einbüssen. Auch die Förderung durch den Menschen wird oft als Grund für die grosse Verbreitung der Buche genannt. Mit Erhebungen der räumlichen Verbreitung juveniler und adulter Individuen von Buchen und Mischbaumarten und von deren Beziehung zu Bestandeslücken, mit Jahrringanalysen und Saatexperimenten sollen die Hypothesen geprüft werden. Dabei dienen die bestehende 10 ha grosse, seit 2000 untersuchte Kernfläche in Uholka und die Wiederholung der Stichprobeninventur im Jahr 2019 als Ausgangspunkt. Die Lückenmuster werden über das Gelände- und Vegetationshöhenmodell flächig erfasst. Die Untersuchungen sollen aber auch weitere ausgewählte Gebiete in Uholka-Shyrokyi Luh einbeziehen, besonders solche, wo andere Baumarten häufiger vorkommen.
Im weiteren wird 2020 eine 5. Wiederholungsinventur in der 10 ha-Kernfläche durchgeführt. Dies erlaubt es, die kleinräumige Entwicklungsdynamik auf der Ebene einzelner Lücken zu charakterisieren und allfällige Trends der Baumartenanteile zu identifizieren.
Details zum Projekt
Projektdauer
2017 - 2020