Integrativer Naturschutz in Wäldern und Erhaltung verschiedener Waldfunktionen - Länderbericht für die Schweiz
Ziel des Länderberichts
Die in den 1980er Jahren verbreitete Angst vor einer grassierenden Beeinträchtigung der Gesundheit der Wälder ist heute weitgehend verschwunden. Es gibt vielmehr gute Gründe für eine optimistische Einschätzung des Naturschutzes in den Schweizer Wäldern. Mehr als ein Jahrhundert des strikten Schutzes der Waldfläche und des naturnahen Waldbaus haben zum ihrem hohen ökologischen Wert beigetragen. Einige Probleme haben allerdings Bestand und neue zukünftige Herausforderungen zeigen sich bereits am Horizont. Dieser Bericht beschreibt zunächst das System formaler Instrumente und informeller Regeln betreffend Naturschutz in Schweizer Wäldern, erläutert die Herausforderungen. Danach versucht er eine Antwort auf die Frage zu finden, inwieweit der derzeitige Stand der Integration von Naturschutz- und Waldpolitik für diese Herausforderungen gerüstet ist und ob weitere Reformen wahrscheinlich sind. Der Bericht beruht auf einer extensiven Literaturrecherche in wissenschaftlichen Zeitschriften, Behördenberichten, Strategiepapieren und Rechtstexten. Zur Komplementierung wurden explorative Interviews mit Experten in diesem Feld geführt, welche verschiedene Anspruchsgruppen des Schweizer Waldes vertreten.
Vorgehen
Im Versuch die grösseren Zusammenhänge betreffend Naturschutz im Schweizer Wald zu umreissen, geht der Bericht folgendermassen vor: Zunächst erfolgt eine Beschreibung von Wald- und Naturschutz in der Schweiz, welche auch die historische Entwicklung der Zusammensetzung der Wälder und der silvikulturellen Praktiken sowie die Auflistung der Schlüsselfakten zu Wald und Biodiversität einschliesst. Zweitens werden die verschiedenen Funktionen der Schweizer Wälder sowie die daraus entstehenden Zielkonflikte und Synergien identifiziert. Drittens wird der rechtliche Rahmen für das Waldmanagement, welcher sich über einen weiten Bereich rechtlicher Gebiete erstreckt, präsentiert. Viertens werden die finanziellen Instrumente, welche gerade erst erneuert wurden, untersucht. Fünftens sollen Informationsinstrumente wie Zertifizierung, Monitoring und Planungswerkzeuge, das Bild komplettieren. In einem letzten Schritt soll eine Beurteilung der dargestellten Situation erbracht werden, indem die exogenen Schlüsselfaktoren sowie die Herausforderungen und die Chancen für den Naturschutz in Schweizer Wäldern herausgearbeitet werden.
Der Bericht nimmt eine möglichst breite Perspektive ein um eine Übersicht zu bieten und um insbesondere auch weiteren Forschungs- und Handlungsbedarf aufzuzeigen. Eine in die Tiefe gehende Analyse individueller Gebiete kann daher nicht geleistet werden.
Einbettung
Der Bericht dient als Schweizerischer Länderbericht im Rahmen des EFICENT Projektes INTEGRATE, welches Naturschutzinstrumente in multifunktioniellen Wäldern über verschiedene Länder hinweg analysiert und vergleicht.
Publikation
- Angst, M., 2012: Integration of Nature Protection in Swiss Forest Policy. INTEGRATE Country Report for Switzerland. Country report within the framework of the research project INTEGRATE (Integration of nature protection in forest management and its relation to other functions/services) of the Central European Office of the European Forest Institute (EFICENT), Freiburg i.B. Birmensdorf, Swiss Federal Research Institute for Forest, Snow and Landscape, WSL. 76 S.
Projektteam
Das Projekt wurde in der WSL-Forschungsgruppe "Umwelt- und Ressourcenökonomie" bearbeitet.
- Tobias Schulz (Projektleitung)
- Mario Angst
Details zum Projekt
Projektdauer
2012 - 2012