Populationsmodell für das Auerhuhn in den Schweizer Alpen
Grundlagen für den Artenschutz
Das Auerhuhn ist in der Schweiz eine stark gefährdete Brutvogelart. Veränderungen in der Zusammensetzung und Nutzung des Waldes haben dazu geführt, dass sich seine Bestände seit den Siebzigerjahre halbiert haben. Deshalb müssen die Lebensraumansprüche dieses charismatischen Raufusshuhns vermehrt in der Planung und Umsetzung von Waldreservaten und der Bewirtschaftung von Bergwäldern berücksichtigt werden.

Auf der kleinen räumlichen Ebene sind die Habitatsansprüche des Auerhuhns dank zahlreichen Untersuchungen in West-, Mittel- und Nordeuropa relativ gut bekannt. Dagegen werden die Populationsprozesse auf der Ebene der Landschaft erst in Ansätzen verstanden. Dies dürfte ein Grund sein, warum man die Bestandsrückgänge in vielen Gebieten Europas noch nicht stoppen konnte. Einerseits fehlen verlässliche Kenntnisse über das Zusammenspiel und die relative Bedeutung der einzelnen Faktoren wie Habitatqualität, Klima-Witterung, menschliche Störungen und Prädation, andererseits fehlen bislang belastbare Daten, um die Bestandsentwicklung auf der Landschaftsebene als Metapopulationsdynamik zu verstehen.

Das Ziel dieses Projekts ist, ein räumlich explizites Populationsmodell für das Auerhuhns auf der Ebene der Landschaft für die Alpen zu erarbeiten. Dabei sollen die erwähnten Einflussfaktoren möglichst gut berücksichtigt werden. Das Projekt soll modellhaft zeigen, dass für das Verständnis von Populationsvorgängen von raumbeanspruchenden Wildtierarten eine Analyse und Bewertung von lokal bis überregional wirksamen Einflussfaktoren notwendig sind. Die Ergebnisse sollen auch als Grundlage für den Nationalen Aktionsplan Auerhuhn Schweiz und für regionale Artenförderungsprojekte dienen.
Folgende Fragen sind für das Projekt von zentraler Bedeutung:
- Wie gross ist das landschaftsökologische Lebensraumpotenzial für das Auerhuhn in den Alpen, wie ist es räumlich verteilt?
- Wie verteilen sich die lokalen Auerhuhnpopulationen in diesen Potenzialgebieten? Wie gross sind die Bestände?
- Welche Bedeutung haben Habitatgrösse, Habitatqualität und Vernetzung für die Enwticklung von Lokal- und Regionalpopulationen?
- Welche landschaftlichen Eigenschaften fördern den Austausch von Individuen zwischen räumlich getrennten Populationen? Welche Landschaftselemente wirken als Barrieren?
Details zum Projekt
Projektdauer
2001 -
Projektleitung
+41 44 739 24 11