Monitoring und Diagnose von Quarantäneorganismen in der Schweiz
Durch die Zunahme des globalen Handels steigt das Risiko, dass Pflanzenkrankheiten weltweit verschleppt werden. In Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst überwachen wir das Auftreten von besonders gefährlichen Baumkrankheiten und identifizieren Schadorganismen mittels molekularer Diagnostik.




Die weltweit verschleppten Schadorganismen können auf neue anfällige Wirtspflanzen treffen. Betroffen davon sind auch Bäume und Sträucher innerhalb und ausserhalb des Waldes. Häufig werden die Pflanzenschädlinge mit Baumschulpflanzen, Holz- und Rindenimporten oder Verpackungsholz eingeschleppt.
Um die Ein- und Verschleppung von gefährlichen Schadorganismen zu verhindern wurden internationale Pflanzenschutzmassnahmen erlassen, die von der Schweiz in der Pflanzenschutzverordnung (PSV und VvPM) übernommen wurden. Die Massnahmen betreffen einerseits den Import von Pflanzen (inkl. Samen) und Holz (inkl. Rinde und Holzverpackungen) aus Ländern ausserhalb Europas und andererseits die Pflanzenproduktion und den Pflanzenhandel innerhalb Europas.
Dabei wurden folgende nationale Verpflichtungen festgelegt: (1) Jährliche Kontrollen von anfälligen Wirtspflanzen in Baumschulen und Gartenzentren im Rahmen des Europäischen Pflanzenpasssystems; (2) Jährliche Erhebungen im Wald und öffentlichen Grün; (3) Tilgung und Überwachung von Befallsherden und (4) Kontrollen von Verpackungsholz und Holzimporten aus Drittstatten.
Monitoring
In Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst überwachen wir das Auftreten von vier pflanzenpathogenen Quarantäneorganismen in der Schweiz: Phytophthora ramorum (Plötzliches Eichensterben), Bursaphelenchus xylophilus (Kiefernholznematode), Cryphonectria parasitica (Kastanienrindenkrebs), Gibberellacircinata (Pechkrebs der Föhre).
Molekulare Diagnostik
Mit Hilfe von molekularen Methoden (DNA Analysen & qPCR) kann heute potentiell jeder Organismus identifiziert oder in der Umwelt nachgewiesen werden. Wir benützen diese Methoden um Proben aus den Erhebungen und Kontrollen zu analysieren. Häufig handelt es sich dabei um mikrobielle Schaderreger (z.B. Phytophthora spp.) oder Insektenlarven (z.B. des Asiatischen Laubholzbockkäfers), die morphologisch nur schwierig zu identifizieren sind. Um die verwendeten Diagnosemethoden zu überprüfen, nehmen wir an internationalen Ringversuchen teil.
Details zum Projekt
Projektdauer
2011 - 2017
Projektleitung
+41 44 739 24 15
- Dr. Simone Prospero
- Dr. Salome Schneider
- Dr. Carolina Cornejo
- Quirin Kupper
- Dr. Beat Ruffner
- Stephanie Pfister
- Hélène Blauenstein