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Abschätzung des Verbrauchs an Fruchtfolgeflächen in der folgenden Richtplanperiode

 

Der Schweizer Sachplan Fruchtfolgeflächen (FFF) verpflichtet alle Kantone ein bestimmtes Kontingent ihrer besten Landwirtschaftsböden als sogenannte Fruchtfolgeflächen (FFF) langfristig vor Überbauung zu schützen. Durch das starke Siedlungswachstum sind die FFF-Reserven aber stark geschrumpft. In diesem Projekt wurden Landnutzungsszenarien modelliert um abzuschätzen, wie viele FFF neuen Bauzonen, die in der folgenden Richtplanperiode für die einzelnen Kantone vorgesehen sind, möglicherweise zum Opfer fallen werden. Aufgrund der Modellresultate kann es für einige Kantone schwierig werden ihr FFF-Kontingent zu erhalten. Allerdings ist die Fläche der möglichen neuen Bauzonen wesentlich kleiner als die Trendextrapolation der vergangenen Siedlungsentwicklung vorhersagen würde.

 

Die besten Landwirtschaftsböden finden sich oft in der Nähe von Siedlungen, da sich der Mensch traditioneller Weise in landwirtschaftlichen Gunstlagen ansiedelte. So geschieht das Siedlungswachstum in aller Regel auf Kosten besonders fruchtbarer Böden. In der Schweiz verpflichtet der Sachplan Fruchtfolgeflächen jeden Kanton, ein bestimmtes Kontingent seiner produktivsten Landwirtschaftsböden als sogenannte Fruchtfolgeflächen (FFF) vor Überbauung zu schützen. Allerdings sind in einzelnen Kantonen die FFF-Reserven (der Anteil an FFF, der über das obligatorische Kontingent hinausgeht) in den vergangenen 25 Jahren erheblich zurückgegangen und es stellt sich die Frage ob die FFF-Kontingente in Zukunft noch eingehalten werden können.

Wir modellierten den möglichen Verlust an FFF durch in den kantonalen Richtplänen vorgesehene neue Bauzonen und schätzten die verbleibenden FFF-Reserven ab. Zudem verglichen wir die Resultate aus den aktuellen Richtplanungen mit Szenarien unterschiedlicher sozio-ökonomischer und Bevölkerungsentwicklungen.

Das Modell der Landnutzungseignungen errechnete für die ganze Schweiz einen Verlust an FFF infolge Neueinzonungen von 3’685 ha, was fast die Fläche des Zugersees ausmacht. Insgesamt könnten die FFF-Reserven der ganzen Schweiz um 60% auf 2563 ha schrumpfen. Umgekehrt identifizierte das Modell ackerbaulich gut geeignete Flächen innerhalb unüberbauter Bauzonen von 19'548 ha für die ganze Schweiz, was mehr als die Fläche des Kantons Appenzell Innerrhoden ist. Es besteht also für die Kantone ein gewisses Potenzial, den Verlust an FFF infolge Neueinzonung durch Auszonungen zu kompensieren.

Im Vergleich zu einer reinen Trendextrapolation des Siedlungswachstums werden in der aktuellen Richtplanung weit weniger Flächen neu eingezont. Dementsprechend würde die Trendfortschreibung auch zu einem sechsmal grösseren Verlust an FFF führen als unsere Schätzungen für die aktuelle Richtplanung. Im Vergleich zu den Szenarien der Siedlungsentwicklung bei unterschiedlicher Bevölkerungsentwicklung jedoch verbrauchen die meisten Kantone mehr FFF für Neueinzonungen als bei einem tiefen Bevölkerungswachstum nötig wäre. Nur in den Kantonen Zürich, Zug, Genf, Aargau und Tessin liegt der mögliche FFF-Verbrauch infolge Neueinzonungen z.T. markant tiefer als der in den Szenarien geschätzte minimale Verbrauch.