Modellgrundlagen

Will man Aussagen über mögliche klimabedingte Vegetationsveränderungen machen, muss bekannt sein, wie die natürliche Vegetation der Schweiz unter heutigen Klimabedingungen aussähe. Da der Mensch seine Umgebung im Laufe der heutigen Jahrtausende in eine intensiv genutzte Kulturlandschaft verwandelt hat, lässt sich die natürliche Vegetation nur indirekt erschliessen.

Wir haben deshalb ein Modell entwickelt, das angibt, welche Vegetation (Wald und alpine Rasen) man unter den verschiedenen von Relief, Klima und Boden abhängigen Standortsbedingungen natürlicherweise erwarten würde. Die Unterlagen zu diesem Modell stammen aus Tausenden von Beobachtungen in wenig gestörten Wäldern und alpinen Rasen der Schweiz. Die flächendeckenden Daten konnten mit geographischen Informationssystemen verarbeitet und als Karten dargestellt werden.

Das Modell stimmt recht gut mit Felderhebungen überein: Ein Vergleich zeigt, dass die Trefferquote 50 bis 80 Prozent beträgt. Das heisst, die simulierten Karten der naturnahen Vegetation stimmen in drei bis vier von insgesamt fünf Fällen mit im Feld aufgenommenen Karten überein. Durch Veränderung der Standortsbedingungen im Modell (z.B. Temperaturerhöhung) können nun Karten der möglichen zukünftigen Vegetation hergestellt werden. Ein solches "statistisches" Modell ist aber nur in der Lage anzugeben, welche Pflanzengesellschaften sich über längere Zeiträume an einem Standort ansiedeln würden. Eigentliche "zeitliche" Entwicklungen können damit nicht simuliert werden.