Ideensuche in verschiedenen Bevölkerungkreisen

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NeuzuzügerInnen

 

Die Beraterin veranstaltet ein "Küchentischgespräch", zu dem sie verschiedene NeuzuzügerInnen einlädt. Zu Beginn des Workshops erhalten alle die Aufgabe, auf Kärtchen stichwortartig zu notieren, was ihnen im Dorf fehlt. In einer zweiten Runde sind Ideen gefragt, wie diese Mängel behoben werden könnten. Die Kärtchen werden geordnet und für alle sichtbar an eine Pinwand gehängt. Dies bildet die Grundlage für eine längere Diskussion darüber, was im Dorf verändert werden soll. Trotz verschiedener Standpunkte einigen sich die Anwesenden auf eine gemeinsame Projektidee: Auf einer Anhöhe hinter dem Dorf soll mit Bäumen und einer Bank ein Ruheplatz mit schöner Aussicht errichtet werden.

 

Gemeinderat

 

Der Gemeinderat wird nochmals über das Projekt und den bisherigen Verlauf informiert. Nach längerer Diskussion kommt er zum Schluss, dass er die behördlichen Interessen mit dem Projekt verbinden kann: Einerseits will er die Ergebnisse des Ideenbasars für die Entwicklung eines längst geplanten Gemeindeleitbildes nutzen. Andererseits kann er im Rahmen des Ideenbasars über die geplante Neugestaltung des Dorfplatzes informieren und dabei die Meinungen und Anliegen aus der Bevölkerung in Erfahrung bringen.

 

Schule

  Die Schulvorsteherin macht sich Überlegungen für die Mitarbeit der Primarschule am Projekt "Lebendiges Dorf". Sie bespricht diese zuerst mit der Beraterin - der die Vorschläge gut gefallen - und darauf mit ihren Kollegen und Kolleginnen. Die Schulvorsteherin schlägt vor, in der Schule einen Wettbewerb sowie eine gemeinsame Projektwoche zum Thema durchzuführen. Alle Altersstufen sollen sich mit ihren Wünschen und Vorstellungen für ihren Lebensraum beschäftigen und diese am Ideenbasar präsentieren. Die LehrerInnen sind mit diesem Vorschlag einverstanden.
 

Bauern

  Der Vertreter der Bauern im Dorfforum hat Mühe, seine Kollegen für eine Mitarbeit am Projekt "Lebendiges Dorf" zu gewinnen. Sie sehen auf Anhieb keine Möglichkeit, wie sie zu einem lebendigeren Dorf beitragen könnten; gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass sie sich auf ihr Engagement auf der nationalen Ebene konzentrieren müssten: dort komme letztlich ihr Lohn her. Die Beraterin macht darauf den Bauern mit ein paar Fotomontagen deutlich, welcher Handlungsspielraum auch auf der lokalen Ebene besteht und welche Chancen sich dabei eröffnen. Die Bauern bleiben skeptisch; es leuchtet ihnen jedoch ein, dass es wichtig ist, der Dorfbevölkerung mindestens die eigene Situation darzustellen. Sie erklären sich deshalb bereit, am Ideenbasar ihre Betriebe auf Plakaten vorzustellen.
 

Umweltgruppe

  Das Mitglied der Umweltgruppe im Dorfforum informiert den Vereinsvorstand und die übrigen Vereinsmitglieder über das Projekt "Lebendiges Dorf" und motiviert den Vorstand, in einem Brainstorming Verbesserungsideen für den Lebensraum Gemeinde zusammenzutragen. Aus dem Brainstorming gehen zwei Ideen hervor, die weiter bearbeitet werden:
  • eine Oekobörse, bei der es darum geht, dass die Bauern ihre ökologischen Ausgleichsflächen sinnvoll zusammenlegen
  • Verwandlung des Strassendorfes in ein "Dorf der Alleen"
 

Turnverein

  Der Vertreter des Turnvereins im Dorfforum - selber etwas skeptisch gegenüber dem Projekt - konnte den Vereinsvorstand und die Mitglieder nicht dazu bewegen, sich mit eigenen Beiträgen am Projekt zu beteiligen. Trotzdem wollte der Turnverein aber nicht abseits stehen und erklärte sich bereit, am Ideenbazar eine Bar aufzubauen und dabei auch für ihren Verein zu werben.
 

Junge Eltern

  Auf das Flugblatt hin, mit welchem die BewohnerInnen über das Projekt "Lebendiges Dorf" informiert worden waren, meldet sich eine Gruppe junger Mütter bei der Beraterin mit der Idee, einen Naturspielplatz zu errichten. Sie haben vor, am Ideenbasar eine entsprechende Forderung an den Gemeinderat zu formulieren. Die Beraterin empfiehlt ihnen, sich einen Abend Zeit zu nehmen und die Idee zuerst noch weiter auszuarbeiten. Sie stellt sich als Gesprächsleiterin zur Verfügung und motiviert die Frauen, auch weitere Personen in ihrem Bekanntenkreis einzuladen. An der Zusammenkunft äussern die Anwesenden zuerst, was sie am Dorf stört und was es braucht, um dies zu ändern. Dann konzentriert sich die Diskussion auf die Spielmöglichkeiten im Dorf und wie diese verbessert werden könnten. Am Schluss erklären sich die TeilnehmerInnen bereit, am Ideenbasar ein Plakat zur Idee eines Naturspielplatzes zu präsentieren.
 

Jugendliche

  Angeregt durch das Flugblatt entschliessen sich zwei Lehrerinnen der Oberstufe, die höheren Schulklassen sowie die schulentlassenen Jugendlichen des Dorfes zu einem Workshop einzuladen, um mit ihnen über ihre Wünsche und Vorstellungen zu ihrem Dorf zu diskutieren. Der Anlass findet an einem Samstagmorgen statt; die SchülerInnen haben die Wahl, am Unterricht oder an diesem Workshop teilzunehmen. Der Workshop wird in einer vereinfachten Form einer Zukunftswerkstatt durchgeführt, wobei die Jugendlichen in Gruppen arbeiten. An diesem Anlass wird deutlich, dass der Wunsch nach einem eigenen Jugendraum im Vordergrund steht, so dass v.a. an dieser Idee gearbeitet wird. Einige Jugendliche erklären sich bereit, für den Ideenbasar ein Plakat mit ihrem Vorschlag für einen Jugendtreff vorzubereiten.
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© WSL / Home / AutorInnen / 17.05.2006