Antworten auf konkrete Fragen zu "Mitgestaltung lokal verankern"

zurück

Wie arbeitet das Dorfforum?

 

Bevor das Dorfforum seine Arbeit aufnimmt, ist zu klären, wer die Gruppe leitet und die Moderation der Sitzungen übernimmt. Diese Aufgabe ist für eine wirksame Arbeit des Dorfforums sehr wichtig. Es kann sie jemand aus dem Dorfforum übernehmen oder eine externe Person, z.B. eine professionelle Moderatorin oder ein professioneller Berater. Für eine externe Moderation sprechen das Wissen und die Erfahrung, die eine Fachperson auf diesem Gebiet mitbringt, sowie ihre neutrale Position im Dorf. Vergessen Sie nicht, dass Mitgestaltung eine Neuerung darstellt, die gewohnte Strukturen und Abläufe in Frage stellt. Dies kann leicht zu Missstimmung und Konflikten führen. In solchen Situationen kann die Begleitung und Vermittlung durch eine Fachperson, die von aussen kommt, sehr hilfreich sein.

Die gemischte Zusammensetzung des Dorfforums und die unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen seiner Mitglieder machen es erforderlich, dass genügend Zeit eingeräumt wird, um die Idee der Mitgestaltung und die damit verbundenen Erwartungen, aber auch Zweifel und Befürchtungen zu diskutieren. Soll das Dorfforum seine Aufgaben erfolgreich meistern, müssen seine Mitglieder eine gemeinsame Linie finden und eine konstruktive Zusammenarbeit aufbauen. Nur wenn sich alle ernst genommen fühlen, kann die Überzeugung reifen, dass die Mitgestaltung für alle ein Gewinn ist und niemand übergangen werden soll. Die Mitglieder des Dorfforums werden andere von der Idee der Mitgestaltung nur dann überzeugen können (und wollen), wenn sie selber davon überzeugt sind!

Hat sich das Dorfforum über die Ziele der Mitgestaltung verständigt, kann es die Planung der weiteren Etappen an die Hand nehmen. Dabei ist es hilfreich, wenn die Leitung oder eine Untergruppe einen ersten Vorschlag als Diskussionsgrundlage erarbeitet. Wichtige Fragen für die Planung sind z.B.:

  • Wie erreichen wir, dass sich möglichst viele BewohnerInnen an der Mitgestaltung beteiligen?
  • Zu welchem Zeitpunkt führen wir welche Veranstaltungen durch?
  • Welche Vorbereitungen sind nötig und wer übernimmt welche Arbeiten?
  • Wie können wir die Bevölkerung über die geplanten Aktivitäten informieren?
.
zurück

Was kann eine externe Begleitung beitragen?

 

Die Planung und Durchführung eines Mitgestaltungsprozesses ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die u.U. einen beträchtlichen Aufwand erfordert. In vielen Gemeinden hat es sich deshalb bewährt, die Unterstützung eines professionellen Beraters oder einer professionellen Moderatorin beizuziehen. Eine externe Begleitung kann bereits von Anfang an beigezogen werden, z.B. um die Mitgestaltung aufzubauen und den gesamten Prozess zu begleiten. Sie kann aber auch erst später oder nur für punktuelle Aufgaben eingesetzt werden, bei denen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nützlich sein können. Professionelle ModeratorInnen

  • kennen die richtigen Methoden und Instrumente zur erfolgreichen Durchführung von Veranstaltungen aller Art und sind geübt in der Leitung solcher Anlässe
  • gehen unbelastet und unvoreingenommen an Ihr Dorf und seine BewohnerInnen heran
  • bringen einen Blick von aussen ein, der neue Perspektiven und Lösungswege aufzeigen kann
  • werden von der Bevölkerung eher anerkannt, da sie von ausserhalb der Gemeinde kommen und neutral sind.

Eine externe Begleitung kann verschiedene Aufgaben übernehmen, z.B.

  • Ansprech- und Auskunftsstelle für alle Beteiligten und Interessierten
  • Begleitung und Beratung des Dorfforums
  • Leitung der Sitzungen des Dorfforums
  • Begleitung und Beratung von einzelnen Gruppen und Personen
  • Organisation und/oder Leitung von Informationsveranstaltungen, Workshops, Sitzungen, Gesprächsrunden etc.
  • Vermittlung bei Konflikten
  • Begleitung und Beratung bei der Umsetzung von Ideen
  • Koordination der Öffentlichkeitsarbeit etc.

Auch bei einem grossen Engagement wird der Aufwand der externen Begleitung 20 bis 25 Tage nicht überschreiten. Die Tagesansätze von ModeratorInnen liegen im Durchschnitt bei etwa Fr. 1000.-. Für eine mittlere Gemeinde sollte dies in der Regel ein verkraftbarer Budgetposten sein. Zudem bestehen in der Schweiz zahlreiche Stellen, die für eine Mit-Finanzierung angefragt werden können.

zurück

© WSL / Home / AutorInnen / 17.05.2006