Waldentwicklung und Monitoring

Schleichende Veränderungen im Wald lassen sich nur durch langfristige Umweltbeobachtungen aufdecken. Manche der Datenreihen der WSL sind schon über hundert Jahre alt.

Ein Kerngeschäft der WSL

Die Waldbeobachtung ist schon seit der Gründung der WSL im Jahr 1885 eines unserer Kerngeschäfte. Damals untersuchte man die Zusammenhänge zwischen der Übernutzung der Wälder und den verheerenden Hochwassern jener Zeit. Es folgten 1888 erste Versuchsflächen zum Holzertrag; diese Forschung geht unter dem Begriff experimentelle Waldbewirtschaftung bis heute weiter.  

Um die Waldentwicklung in der Schweiz nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch zu verfolgen, kam 1983 das Landesforstinventar LFI hinzu. Es überprüft fortlaufend auf rund 6500 Probeflächen die Wald- und Holzressourcen sowie die Qualität des Waldes als Schutzwald, Erholungsraum und für die Biodiversität. Wir beobachten zudem die natürliche Waldentwicklung in Naturwaldreservaten.

«Waldsterben»-Debatte

In den 1980er Jahren machten unerklärbare Waldschäden eine detaillierte Überwachung des Waldzustands und der Schadstoffeinträge ratsam. Die WSL führt seither das Sanasilva-Programm zur Baumgesundheit und die Langfristige Waldökosystem-Forschung LWF durch, welche schweizweit die Auswirkungen von Schadstoffen und anderen Umwelteinflüssen auf den Wald untersucht. Diese Daten sind heute von unschätzbarem Wert, um den Einfluss des Klimawandels auf den Wald zu erforschen.

Wir bauen unsere Monitoringprojekte aus, wenn neue gesellschaftliche Fragen auftauchen, zum Beispiel wie die Bevölkerung den Wald nutzt. Oder wenn neue Technologien neue Fragestellungen ermöglichen. TreeNet etwa überwacht kontinuierlich die Wasserversorgung von schweizweit über 200 Bäumen und dient so als Frühwarnsystem für Wassermangel.

Unsere Messreihen sind eine wertvolle Grundlage für zahlreiche Forschungsfragen. Institutionen in aller Welt können sie dank unserem Datenportal ENVIDAT nutzen. Die Erkenntnisse fliessen in Politik, Wirtschaft und Naturschutzpraxis ein, sie helfen bei der Erfolgskontrolle von Massnahmen im Umwelt- und Naturgefahrenschutz und beim Umgang mit Umweltveränderungen.

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