Flächen für Wachstum und Ertrag

Die WSL untersucht seit ihrer Gründung 1885 das Wachstum von Bäumen und Waldbeständen. Die Resultate dieser Forschung sind eine zentrale Grundlage für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Heute besteht das strategische Ziel dieser Forschungsrichtung darin, die Entwicklung der Wälder in einer sich verändernden Umwelt unter dem Einfluss der Waldbewirtschaftung zu verstehen.

Forschungshtemen

Die Waldwachstumsforschung an der WSL fokussiert auf folgende Themen:

  • Einfluss von Baumarten, Baumartenmischungen und waldbaulichen Eingriffen auf das Wachstum und die Struktur von Beständen sowie deren Schutzwirkung gegen Naturgefahren, unter Berücksichtigung von Standortsgradienten.
  • Überführung von gleichförmigen Beständen in Plenter- und Dauerwald und Eingriffe zum Erhalt divers strukturierter Bestände.
  • Einfluss der Baumarten- und Strukturdiversität auf die Produktivität von Wäldern.
    Standorttauglichkeit von Gastbaumarten in einem veränderten Klima und deren Entwicklung in Mischbeständen
  • Wertholzproduktion mit Kastanien-Niederwald im Tessin
  • Provenienz-, Pflanz- und Düngungsversuche
  • Naturwaldentwicklung im Vergleich zu bewirtschafteten Beständen

Diese Fotoserie zeigt als Beispiel die Entwicklung der Ertragskunde-Fläche in Stabelchod (Fläche 05004000). Auf der Fläche wächst Pinus mugo und einige nachwachsende Pinus cembra. Die Fotos zeigen, dass die Fläche sich von relativ dichtem Wuchs durch Selbstausdünnung genügend geöffnet hat, um Verjünung zu erlauben.

Abbildung 2: Entwicklungsgeschichte der ertragskundlichen Versuchsflächen gruppiert nach Vesuchstypen in Flächengrössen (a) und Flächennummern (b).

 

Forschungsmethoden

Die Waldwachstumsforschung der WSL verfügt über ein einzigartiges Netzwerk von 390 ertragskundlichen Flächen, auf denen die Waldstruktur alle 5 bis 12 Jahre erfasst wird. Dabei werden Durchmesser- und Höhenwachstum der Bäume und der Einwuchs gemessen und die Mortalität sowie die forstlichen Eingriffe erfasst. Die Flächen liegen in allen wichtigen Waldtypen der Schweiz (siehe Karte). Viele stehen seit über 50 Jahren unter Beobachtung, 18 von ihnen sogar seit über 100 Jahren. Diese langen Messreihen, die vielen Flächen in ungleichförmigen Beständen, Gebirgswäldern und Mischbeständen und die Existenz eines ähnlichen Flächennetzwerks in unbewirtschafteten Wäldern (Naturwaldreservaten) auf eröffnen grosse Möglichkeiten in der Forschung.

In Zukunft soll die Standortsinformation zu jeder Versuchsfläche verbessert werden, um Umwelteinflüsse in die Analysen einfliessen zu lassen. Es ist zudem vorgesehen, seit 10 bis 20 Jahren beobachtete Jungwälder auf Sturmflächen neu in das Flächennetz zu integrieren, und vermehrt Feldexperimente zu ökologischen und Managementfragen durchzuführen.

Die Metadaten für alle Versuchsflächen finden Sie hier. Die Anleitung zur Aufnahmemethodik finden Sie hier (Links folgen).

Wir beabsichtigen, die Informationen über die Standortsbedingungen auf den Versuchsflächen noch genauer als bisher zu erheben, damit der Einfluss einzelner Umweltfaktoren in die Analysen aufgenommen werden kann. Es ist zudem vorgesehen, die seit 15 bis 25 Jahren auf Sturmflächen beobachteten Jungwälder neu in das Flächennetz zu integrieren und vermehrt Feldexperimente zu ökologischen und zu Managementfragen durchzuführen.

Die Abbildung oben zeigt den Zuwachs auf einer Versuchsfläche in Zofingen (Nummer 41018000) seit 1890. Auf dieser Fläche dominiert Fagus sylvatica. Die obere Abbildung zeigt die Entwicklung der Basalfläche, wobei erkennbar ist, dass während der gesamten Aufnahmeperiode 15 Durchforstungen stattgefunden haben. Die untere Abbildung zeigt die Entwicklung der Stammdurchmesser aller Bäumen auf der Fläche. Hier fällt auf, dass eine zunehmende Durchforstungsinstensität in den 1950er Jahren (siehe obere Abbildung) zu einem erhöhten Zuwachs der Einzelbäume geführt hat (siehe untere Abbildung). Neben dem Stammdurchmesser werden Baumhöhe, Kronenlänge, soziale Stellung, Stammform, Baumkoordinaten und einige andere Variablen aufgenommen.

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