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Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft. Chancen und Risiken

Auteurs
Année de parution
2014
Collection
Merkblatt für die Praxis 53
Taille
8 pages
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Citation:

Csencsics, D.; Aavik, T.; Hedinger, C.; Holderegger, R.; Home, R.; Keller, D.; Seidl, I.; Van Strien, M.J.; Zurbuchen, A.; Bolliger, J., 2014: Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft. Chancen und Risiken. Merkblatt für die Praxis, 53. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. 8 p.

  

Kurzzusammenfassung

Viele Pflanzen- und Tierarten profitieren von extensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen und einem Netz an ökologischen, qualitativ guten Ausgleichsflächen. Für Arten mit spezifischen Ansprüchen an ihren Lebensraum sind hingegen spezielle Massnahmen nötig.

Im Rahmen des Forschungsprojekts ENHANCE wurde der Einfluss einer zerschnittenen, intensiv genutzten Schweizer Agrarlandschaft auf die Vernetzung von Lebensräumen verschiedener Tier- und Pflanzenarten mit ökologischen und genetischen Methoden untersucht.Sozio-ökonomische Untersuchungen ergänzten die naturwissenschaftliche Forschung, indem sie den Stellenwert von Vernetzungsmassnahmen aus Sicht der Bevölkerung erfassten.

Einige Arten kommen mit dem intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsland des Schweizer Mittellandes gut zurecht und sind nicht auf ökologische Ausgleichsflächen angewiesen. Ökologische Ausgleichsflächen bieten Tieren und Pflanzen in Ergänzung zu Naturschutzflächen Nischen innerhalb der intensiv genutzten Agrarlandschaft. Zum Beispiel durch gezielte Fördermassnahmen wie der Schaffung eines engmaschigen Netzes von blütenreichen Flächen und Kleinstrukturen, kann die Landwirtschaft einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung einer reichen Wildbienenfauna leisten, welche ihrerseits die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen fördert. Spezialisten wie die Helm-Azurjungfer brauchen bespondere Massnahmen.

Allgemeine und spezielle Massnahmen zur funktionalen Vernetzung sind von der Bevölkerung besser akzeptiert, wenn sie von Informationskampagnen begleitet werden.

Als Defizit erweist sich insbesondere die oft fehlende Wirkungskontrolle bei Naturschutzmassnahmen, die eine langfristige Vernetzung sichern sollen. Bei solchen Wirkungskontrollen könnten vermehrt Synergien zwischen Wissenschaft und Praxis genutzt werden, um die Naturschutzplanung zielgerichtet zu unterstützen.

 

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