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Bildung
des "Dorfforums" |
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Ein
ehemaliger Gemeinderat mit gutem Kontakt zu allen Bevölkerungskreisen
kann für die Rolle der unabhängigen Kontaktperson gewonnen werden.
Es gelingt ihm, VertreterInnen aus allen wichtigen Gruppen des Dorfes für
eine Mitarbeit im "Dorfforum" zu gewinnen.
Vor der ersten Sitzung führen der Lehrer und die Beraterin ein kurzes
Gespräch mit dem Gemeindepräsidenten, in welchem sie ihn persönlich
über das Projekt informieren und ihm dabei auch den Finanzierungsplan
offenlegen. Sie zeigen ihm auf, dass es wichtig sei, dass die Gemeinde das
Projekt mit infrastrukturellen und allenfalls auch mit finanziellen Mitteln
unterstütze, damit auch die kantonalen und nationalen Institutionen
ihren Beitrag leisten würden. Angesichts des geringen Volumens sagt
der Gemeinderat die erbetene Unterstützung zu und willigt ein, dass
die Beraterin das Projekt begleitet und das Dorfforum in seiner Arbeit berät
und unterstützt.
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Festigung
des Dorfforums |
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Zu Beginn der ersten Sitzung des
Dorfforums erläutert die Beraterin den Grundgedanken des Projekts
"Lebendiges Dorf". Sie sagt u.a.: "Mit diesem Projekt möchten
wir die Bevölkerung zur Mitgestaltung des Dorfes gewinnen. Das Ziel
ist es, ein lebendiges Dorf zu schaffen, mit dem sich die BewohnerInnen
gerne identifizieren und für das sie sich mit-verantwortlich fühlen.
Damit wir die Leute dafür interessieren und gewinnen können,
müssen wir ihre Wünsche und Anliegen eingehen. Dies geschieht
am besten in einem Ideenaustausch, in den alle ihre Gedanken und Ideen
einbringen können."
Im Dorfforum wird der Grundgedanke des Projekts unterschiedlich aufgenommen,
und es wird heftig diskutiert. Insbesondere die Vertreter der etablierten
Gruppen haben Mühe mit der Idee, dass die BewohnerInnen sich individuell
für ihre Ideen einsetzen sollen - dafür seien ja Politik und
Parteien da. Sie befürchten eine Flut von nicht erfüllbaren
Ansprüchen. Zudem meinen sie, dass genügend Möglichkeiten
zur Mitgestaltung bestünden und dass alle jene bereits engagiert
seien, die diesen Wunsch hätten. Den Aussenseitern leuchtet der Gedanke
jedoch ein und sie rufen dazu auf, doch wenigstens den Versuch zu wagen.
Die Beraterin versichert , dass die Angst vor Forderungen in einem demokratischen
System unbegründet und es auch nicht darum gehe, falsche Hoffnungen
zu wecken. Zum Schluss einigt man sich darauf, das Experiment zu wagen.
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Planung
der Durchführung des Projekts |
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In einer zweiten Sitzung
bespricht das Dorfforum, wie das Projekt "Lebendiges Dorf" in
der Gemeinde durchgeführt werden könnte. Die Beraterin empfiehlt
drei grundsätzliche Vorgehensschritte:
- Auseinandersetzung mit Verbesserungsideen
innerhalb der einzelnen Bevölkerungsgruppen,
- Austausch der Ideen und
- Umsetzung der Ideen.
Der Gemeinderat regt an, dass man
den Ideenaustausch auch als Grundlage für ein Gemeindeleitbild nutzen
könnte. Die Vorsteherin der Primarschule, die mit Vorbehalten im Dorfforum
mitmacht, erkennt, dass die Schule beim Ideenaustausch eine wichtige Rolle
übernehmen kann. Ihr schwebt als Teil dieses Ideenaustauschs eine Ausstellung
vor, in welcher insbesondere auch die Schulkinder ihre Verbesserungsideen
präsentieren können.
Der Vorschlag der Beraterin, den Ideenaustausch in einer Art Zukunftswerkstatt
durchzuführen, stösst bei den anderen auf Skepsis. Sie bezweifelen,
dass eine grössere Zahl an BewohnerInnen bereit wäre, an einem
Anlass teilzunehmen, an dem ein aktives Mitarbeiten erwartet wird. Den Alternativvorschlag,
einfach eine Ausstellung der Ideen und Wünsche zu organisieren, leht
dagegen die Beraterin mit dem Argument ab, dass sich dann erfahrungsgemäss
niemand am Ideenaustausch beteiligt und alle nur konsumieren. Während
der Diskussion entsteht schliesslich die Idee einer Mischform zwischen einer
Ausstellung und einer geleiteten Zukunftswerkstatt: ein Ausstellungsrundgang
mit einfachen Beteiligungsregeln für die BesucherInnen.
Das Dorfforum legt darauf die Termine und den Zeitplan fest. Auch die Informationskanäle
werden diskutiert, wobei alle ihr Wissen einbringen und auf ihre Möglichkeiten
hinweisen. |
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