Antworten auf konkrete Fragen zur "Institutionalisierung" |
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Wie kann Mitgestaltung institutionalisiert werden? |
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Hat sich eine "erste Runde" Mitgestaltung bewährt, liegt es nahe, ähnliche Prozesse in regelmässigen Abständen durchzuführen. Auf diese Weise wird den veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung wie auch dem Wandel der Rahmenbedingungen Rechnung getragen.
Eine andere Möglichkeit liegt darin, partizipative Elemente in der Gemeindepolitik einzuführen. Hierzu gehören beispielsweise neue Verfahren in der Entscheidungsfindung. Auch die Bereitstellung eines Budgetpostens für die Umsetzung von Ideen aus der Bevölkerung kann neue Impulse auslösen und das Engagement der Bevölkerung fördern.
Eine weitere Möglichkeit ist die Einrichtung einer Vermittlungstelle. In den letzten Jahren sind vermehrt sogenannte intermediäre - zwischen verschiedenen Ebenen vermittelnde - Organisationen entstanden. Da die Kosten für intermediäre Organisationen meist zu hoch sind, als dass sie eine Gemeinde im ländlichen Raum allein tragen könnte, werden sie in der Regel regional organisiert. Sie haben das Ziel, die regionale Entwicklung zu fördern, indem sie Impulse von verschiedenen Gruppen aufnehmen und in konkrete Projekte umsetzen. Da die Mitgestaltung insbesondere auf der dörflichen Ebene wichtig ist, wäre es jedoch auch sehr sinnvoll, wenn sich verschiedene Gemeinden eine gemeinsame Vermittlungsstelle aufbauen würden. Eine solche professionelle Vermittlungsstelle oder -person kann auch als Koordinatorin und Moderatorin lokaler und regionaler Mitgestaltungsprozesse wirken.
Im städtischen Umfeld gibt es bereits zahlreiche Beispiele von intermediären Organisationen, wie zum Beispiel Quartierbüros. Sie zielen darauf ab, Initiativen aus der Bevölkerung zu unterstützen und zu begleiten, Projekte zu ermöglichen und das Gemeinwesen insgesamt weiterzuentwickeln. |
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Auf welchen Ebenen soll Mitgestaltung institutionalisiert werden? |
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Wie die aufgeführten Beispiele zeigen, wird Mitgestaltung sinnvollerweise auf lokaler und regionaler Ebene eingesetzt und verankert, sei es durch regelmässige Mitgestaltungsprozesse, partizipative Elemente in der Gemeindepolitik oder die Einrichtung einer ständigen Vermittlungs-Organisation. Ein wichtiger Beitrag zur Verankerung ist aber auch die Etablierung der Mitgestaltung "von unten". Institutionen wie Schule, Kirche, Vereine, Parteien, Gruppierungen etc. können Mitgestaltungs-Projekte in ihren Reihen fördern und durchführen. Damit fliesst die Idee der Mitgestaltung in die Dorfkultur und den Alltag der BewohnerInnen ein. |
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© WSL / Home / AutorInnen / 17.05.2006 |