Das Verbissprozent – eine Kontrollgrösse im Wildmanagement

Oswald Odermatt
Odermatt O. (2018) Verbissprozent – eine Kontrollgrösse im Wildmanagement. Merkblatt für die Praxis 62. Birmensdorf: Eidg. Forschungsanstalt WSL. 8 S.
Kurzzusammenfassung
Wildhuftiere nutzen hauptsächlich im Winter junge Bäume als Nahrungsquelle. Der wiederholte Verbiss von Knospen, Nadeln und jungen Trieben schwächt die Verjüngung oder verhindert sie sogar. Das stellt unter Umständen die nachhaltige Erneuerung des Waldes mit standortsgemässen Baumarten in Frage. Wie stark die Tiere einen Wildlebensraum beeinträchtigen, lässt sich mit dem «Verbissprozent» messen. Das Verbissprozent ist der prozentuale Anteil der Jungbäume mit abgebissenen Pflanzenteilen. Ermittelt wird es für ganze Wildlebensräume und über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
Das Verbissprozent ist eine Grösse, die als Ziel im Wald-Wild-Management oder als gesetzliche Auflage gewählt werden kann und objektiv messbar ist. Eine gebräuchliche Form des Verbissprozentes ist der prozentuale Anteil der Bäume zwischen 10 und 130 cm Höhe, bei dem im Verlaufe eines Jahres der Terminaltrieb abgebissen wird. Die Erhebung des Jahresverbisses erlaubt es, Veränderungen von Jahr zu Jahr festzustellen und im Rahmen von Erfolgskontrollen die Wirkung der getroffenen Massnahmen zu überprüfen. Die Massnahmen zur Senkung der Verbissbelastung selbst können ganz unterschiedlicher Art sein. Sie reichen von der Art der Bejagung über die Gestaltung des Lebensraumes, der Förderung von Luchs und Wolf, der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung der Landschaft bis zur Lenkung von Tourismus und Freizeitaktivitäten im Wald und der Ausgestaltung der Raumplanung.
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Das Merkblatt für die Praxis ist eine WSL-eigene Schriftenreihe (ISSN 1422-2876, digital ISSN 2296-4428). Forschungsergebnisse der WSL werden zu Wissens-Konzentraten und Handlungsanleitungen für Praktikerinnen und Praktiker aufbereitet. Die Reihe richtet sich an Forst- und Naturschutzkreise, Behörden, Schulen, interessierte Laien usw.
Französische Ausgaben erscheinen in der Schriftenreihe Notice pour la practique. Italienische und englische Ausgaben erscheinen in loser Folge in der Schriftenreihe Notizie per la pratica bzw. WSL Fact Sheet.