Kartierung, Erhebung und Analyse der Böden auf LWF-Flächen

Projektdauer

1994 - 2030

Kooperation

In der Langfristigen Waldökosystemforschung LWF wird die Entwicklung von 16 ausgesuchten Waldökosystemen der Schweiz unter dem Einfluss anthropogener Einwirkungen über Jahrzehnte untersucht. Die Untersuchungen haben den Stellenwert von Fallstudien. Da der Boden in jedem Waldökosystem eine bedeutende Rolle spielt, sind Bodenuntersuchungen im LWF-Programm von zentraler Bedeutung.

Gegenstand des nachfolgend beschriebenen Projektes ist die Bodenmatrix.

Fragestellung

Die Waldsterbens-Debatte der 80er und 90er Jahre führte zur Einsicht, dass Waldökosysteme äusserst komplex sind und dass die Forschung deren Funktionsweise nur ungenügend kannte. So war weder eine genaue Einschätzung des Waldzustandes noch eine zuverlässige Prognose über die künftige Entwicklung des Waldes möglich. In vielen Ländern, darunter auch in der Schweiz, wurden in der Folge Monitoring-Programme gestartet. Diese Programme sollen zeigen, wie sich natürliche und anthropogene Faktoren auf den Wald auswirken und welche Risiken sich daraus für das Waldökosystem und damit verbunden für den Mensch ergeben. Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, ist ein vertieftes Verständnis der Prozesse und der Ursache-Wirkungsbeziehungen in Waldökosystemen nötig.

Im vorliegenden Projekt wurden zahlreiche Bodeneigenschaften erfasst, welche sich im Hinblick auf Ursache-Wirkungsbeziehungen in Waldökosystemen interpretieren lassen. Methodisch stützen sich die Bodenuntersuchungen auf das Manual des Monitoring-Programmes der UN/ECE- ICP/IM.

Projektziele

Im Zentrum steht die Dokumentation und Interpretation des chemischen und physikalischen Zustandes der Bodenfestsubstanz auf 16 LWF-Flächen der Schweiz zum Zeitpunkt des LWF-Projektbeginns (1995-1998). Die Daten und Ergebnisse können als Grundlage verwendet werden für die übrigen Projekte, welche auf den LWF-Flächen durchgeführt werden. Später können, basierend auf der Ersterhebung, Untersuchungen über allfällige Veränderung des Bodens durchgeführt werden.

Die Bodenkartierung dient als Grundlage für die räumliche Zuteilung der auf den Flächen vorgesehenen Forschungsprojekte.

Bedeutung des Projektes für Forschung, Lehre und Praxis

Das Projekt liefert bodenökologische und standortskundliche Daten zu verschiedenen Waldökosystemen der Schweiz. Das möglichst frühzeitige Erkennen von Bodenzustandsveränderungen ist eine Voraussetzung für politische Massnahmen zur Reduzierung der anthropogenen Umweltbelastung sowie für Korrektur- und Schutzmassnahmen zur nachhaltigen Nutzung des Waldes. Ansprechpartner sind das BAFU, Betreiber von Monitoring-Projekten (Nabo, Bodenschutzfachstellen, UN/ECE ICP-Forests), der Forstdienst, Standortskundler und Hochschulen.

Methoden

  • Reproduzierbare Bodenkartierung aller LWF-Flächen mittels flächenspezifischem Kartierschlüssel
  • Flächenrepräsentative Bodenbeprobung gemäss UN/ECE-ICP/IM-Richtlinien
  • Chemische und physikalische Analysen gemäss UN/ECE-ICP/IM-Richtlinien
  • Bodenphysikalische und -chemische Charakterisierung von Bodenprofilen