Das Eschentriebsterben. Biologie, Krankheitssymptome und Handlungsempfehlungen

Rigling, D.; Hilfiker, S.; Schöbel, C.; Meier, F.; Engesser, R.; Scheidegger, C.; Stofer, S.; Senn-Irlet, B.; Queloz, V., 2016: Das Eschentriebsterben. Biologie, Krankheitssymptome und Handlungsempfehlungen. Merkblatt für die Praxis, 57. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. 8 p.
Diese Publikation ist auch auf Französisch und Italienisch erschienen.
Kurzzusammenfassung

Das Eschentriebsterben, auch bekannt als Eschenwelke, ist eine schwere Baumkrankheit, die von einem aus Ostasien eingeschleppten Pilz (Hymenoscyphus fraxineus) verursacht wird. Vermutlich wurde der hoch infektiöse Krankheitserreger anfangs der 1990-er Jahre mit Pflanzenmaterial nach Europa eingeschleppt, wo er sich epidemisch ausgebreitet hat. In der Schweiz wurde das Eschentriebsterben erstmals 2008 im Grossraum Basel festgestellt. Die Krankheit ist inzwischen in allen Regionen des Landes verbreitet. Bis heute sind keine wirkungsvollen Massnahmen gegen das Eschentriebsterben bekannt, und die Existenz der Esche als wertvolle Baumart ist bedroht.
Da es bislang keine praxistauglichen Verfahren für die direkte Bekämpfung des Eschentriebsterbens gibt, lässt sich die weitere Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern. Aufgrund der Sporenbildung des Erregers auf Eschenstreu ist die vollständige Beseitigung des infektiösen Materials aus einem befallenen Gebiet unmöglich. Auch die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wäre weder sinnvoll noch erlaubt im Wald. In der momentanen Situation ist es deshalb umso wichtiger, dass Eschen, die keine äusserlichen Krankheitssymptome oder nur einen geringen Befall aufweisen, stehen gelassen und gefördert werden. Sie sind möglicherweise weniger anfällig oder resistent und könnten diese Eigenschaft an ihre Nachkommen übertragen. Das Vorgehen in befallenen Eschenbeständen wird im Merkblatt beschrieben.