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Forstschutz-Überblick 2012

Autoren
Meier, F.; Engesser, R.; Forster, B.; Odermatt, O.; Angst, A.
Erscheinungsjahr
2013
Reihe
WSL Berichte 2
Umfang
28 Seiten
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Zitat:

Meier, F.; Engesser, R.; Forster, B.; Odermatt, O.; Angst, A., 2013: Forstschutz-Überblick 2012. WSL Berichte, 2. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. 28 p.

 

Kurzzusammenfassung

Die Buchdrucker-Populationen (Ips typographus) befinden sich seit 2008 in den meisten Landesteilen in der Latenzphase. Die befallene Menge Fichtenholz ist gegenüber dem Vorjahr weiter zurückgegangen und beträgt für das Jahr 2012 noch rund 50'000 m3, was einem der tiefsten Werte seit Beginn der Erhebung im Jahr 1984 entspricht. Auch andere Borkenkäferarten traten nur vereinzelt in Erscheinung. Generell kann das Jahr 2012 was das Auftreten einheimischer Forstinsekten anbelangt als ruhig eingestuft werden. Ganz anders zeigt sich die Situation bei eingewanderten, bzw. eingeschleppten Insekten. So wurde 2012 ein beträchtliches Vorkommen des Asiatischen Laubholzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) in der Stadt Winterthur entdeckt. Zur Tilgung dieses Vorkommens wurden vom kantonalen und vom eidgenössischen Pflanzenschutzdienst umfangreiche Massnahmen in die Wege geleitet. Die invasive Edelkastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) hat ihr Befallsgebiet 2012 auf der Alpensüdseite sowie in den Kantonen Waadt und Wallis nochmals stark ausgeweitet. Auch die 2008 erstmals in der Nordschweiz entdeckte Eschenwelke, welche vom Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus (Konidienform Chalara fraxinea) verursacht wird, hat sich seither in der Schweiz unaufhaltsam ausgebreitet. Die Krankheit ist heute auf der ganzen Alpennordseite zu finden und erobert nun auch die Alpentäler. Die Entdeckung eines neuen Infektionsweges ist besorgniserregend. Der Pilz vermag offenbar nicht nur über Blätter und Zweige den Baum zu befallen, sondern auch direkt über die Rinde am Stammfuss. Lokale, heftige Hagelschläge haben 2012 erneut das Auftreten des Föhrentriebsterbens (Sphaeropsis sapinea) begünstigt, was zu auffälligen roten Verfärbungen bis hin zum Absterben ganzer Föhrenkronen führte. Der Rothirsch hat sich in den vergangenen Jahren in der Schweiz immer mehr ausgebreitet. Dies zeigen auch die Zahlen der Eidgenössischen Jagdstatistik. So hat die Grösse des Rotwildbestandes in der Schweiz neue Höchstwerte erreicht. Auf angewachsene Rotwildbestände weisen auch die Resultate der 2012 durchgeführten Verbisserhebung auf Indikatorflächen im Kanton St. Gallen hin. Die veränderte Nutzung der einzelnen Baumarten durch das Wild lässt vermuten, dass hier der Hirsch das Rehwild teilweise verdrängt.