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Ob Hochwasser, Murgänge, Steinschlag oder Lawinen: Als alpines und dicht bevölkertes Land ist die Schweiz Naturgefahren besonders ausgesetzt. Damit die Sicherheitsverantwortlichen bei Bund, Kantonen und Gemeinden die Bevölkerung vor Naturgefahren warnen und Massnahmen rasch einleiten können, brauchen sie schnellen und einfachen Zugang zu Messdaten und Prognosen. Die «Gemeinsame Informationsplattform für Naturgefahren GIN» stellt diese Informationen den Fachleuten zentral auf einem Internetportal zur Verfügung. GIN ist ein Gemeinschaftsprodukt des Bundesamts für Umwelt (BAFU), von MeteoSchweiz, des Schweizerischen Erdbebendiensts SED und des SLF, das auch die Webapplikation programmiert hat.
Von Windstärken über Wasserstände bis zu Schneehöhen: Über hundert Messgrössen von mehr als 700 automatischen Messstationen werden im Minutentakt aktualisiert. Alle Daten und Prognosen der Fachstellen sind miteinander kombinierbar. Fachleute können sich zum Beispiel im Frühling die aktuellen Abflüsse zusammen mit den Schneemengen und der Niederschlagsprognose in einer Karte darstellen lassen. In den letzten Jahren hat das SLF das Portal überarbeitet, um die Benutzerfreundlichkeit ins Zentrum zu stellen und Erfahrungen aus der Praxis aufzunehmen. Matthias Gerber, Leiter des SLF-Entwicklerteams: «Ein weiterer Schritt in den nächsten drei Jahren ist die Entwicklung einer Mobile-App. Da vieles im Naturgefahrenbereich draussen passiert, müssen die Fachleute auch unterwegs Zugang zum Portal haben.»

Beim «Best of Swiss Web Award», welcher die besten Digitalprojekte der Schweiz prämiert, wurde GIN 2018 mehrfach ausgezeichnet. Die Jury befand, dass das Projekt ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene ämterübergreifende Zusammenarbeit im E-Government sei. Die Öffentlichkeit kann sich über die Informationsplattform www.naturgefahren.ch zur aktuellen Naturgefahrenlage informieren. (Sara Niedermann, Diagonal 2/18)