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Unberührt glitzert der Neuschnee in der Sonne. Drei, vier Schwünge abseits der Piste, ein waghalsiger Sprung über eine Kuppe, schon gleiten die drei Variantenfahrer auf eine Wildruhezone zu. Hier erinnert sie eine Tafel mit zwei pelzigen Stofftieren daran, dass sie die Wildtiere nicht stören dürfen.
Die Tafel gehört zur Kampagne «Respect Wildlife», die im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU, des Schweizer Alpen-Club SAC und diverser Verbände speziell für Freerider entworfen wurde. Kernstück der Kampagne sind Kurzvideos mit den beiden Stofftieren Toni und Geri und bekannten Freeridern in Aktion. Vorbilder der Freeriderszene, die sich für die Anliegen des Wildtierschutzes gewinnen liessen, verbreiteten die Videos in den sozialen Medien.
Evaluation zeigt: die Kampagne wirkt
Die WSL evaluierte die Kampagne in den Wintern 2013/14 und 2015/16 mittels Befragungen in zwei Skigebieten. Das Ergebnis ist positiv: In Laax, wo die Kampagne präsent war, stieg ihre Bekanntheit signifikant an, ebenso die Bereitschaft der Befragten, die Wildruhezonen zu respektieren. Aber auch auf dem Flumserberg, wo es keine Videos und Tafeln gab, zeigte die Kampagne dank der Verbreitung der Videos im Internet Wirkung.
Frühere Untersuchungen der WSL belegen, dass Schneeschuh- und Skitourengänger den Wildschutz eher befürworten als Freerider; herkömmliche Informationen reichen, erstere vom wildtiergerechten Verhalten zu überzeugen. Bei den Freeridern sind neue Ansätze nötig: «Der Entscheid, die Kampagne zusammen mit Vorbildern aus der Zielgruppe empfängerorientiert zu gestalten und durchzuführen, führte zum Erfolg», erklärt Marcel Hunziker, der die Evaluation von «Respect Wildlife» leitete. (Lisa Bose, Diagonal 2/16)