Navigation mit Access Keys

Porträts Mitarbeitende

Hauptinhalt

 

In jeder Ausgabe des WSL-Magazins "DIAGONAL" stellen wir drei Mitarbeitende vor. Die Fotos wurden an einem Ort aufgenommen, an dem sie sich wohl fühlen.

 
Anna Hersperger, Birmensdorf, Preisträgerin SNSF Consolidator Grant. Bild: Bruno Augsburger, Zürich
Francesca Pellicciotti, Birmensdorf, Preisträgerin ERC Consolidator Grant. Bild: Bruno Augsburger, Zürich
Catherine Graham, Birmensdorf, Preisträgerin ERC Advanced Grant. Bild: Bruno Augsburger, Zürich
Lawinen kontrolliert auslösen: Der Ingenieur und Bergführer Pierre Huguenin leitet die WSL-Aussenstelle in Sion. Er betreut das Versuchsgelände im Vallée de la Sionne bei Arbaz (VS), auf dem spontane Lawinen gemessen und Experimente zur Lawinendynamik durchgeführt werden. Zudem pflegt er Kontakte mit den Behörden im Wallis, beantwortet Medienanfragen und wertet Daten für Forschungsprojekte aus. Das breite Aufgabenspektrum gefällt ihm: «Der Wechsel zwischen Büro- und Feldarbeit ist sehr anregend.»
Geräte für Messungen und Experimente entwickeln: Laurens Perseus ist im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung als Elektroniker mit Berufsmatura. Er interessiert sich für technische Zusammenhänge und mag das handwerkliche Arbeiten genauso wie das Programmieren von elektronischen Schaltungen. Am SLF hilft er unter anderem mit, ein Gerät zu produzieren, das die Härte der Schneedecke misst. Nach Abschluss der Lehre stehen ihm viele Türen offen, etwa ein Studium an einer technischen Fachhochschule.
Was passiert im Urwald? Martina Hobi untersucht, wie sich bewirtschaftete von unbewirtschafteten Wäldern unterscheiden. Da ausgedehnte Urwälder in der Schweiz fehlen, ist sie auch in der Ukraine unterwegs. Hier gibt es noch riesige, unberührte Buchenwälder. Aus den natürlichen Abläufen im Urwald und in den Naturwaldreservaten der Schweiz leiten sie und ihr Team Referenzwerte für den naturnahen Waldbau ab. «Mich fasziniert die Schönheit von Wäldern, die sich ohne den Menschen entwickeln.»
Der Blick von oben: Wie ist es um Wälder, Moore oder Laichgewässer für Amphibien bestellt? Wie verändern sich diese Lebensräume? Für grosse Gebiete lassen sich solche Fragen am besten mit einem Blick von oben beantworten. Von einem Flugzeug oder von Satelliten aus nehmen spezielle Kameras und Sensoren Informationen zur Erdoberfläche auf. Die Gruppe Fernerkundung von Christian Ginzler wertet diese Daten aus. «Mit Fernerkundung kann man Sachen sehen, die dem menschlichen Auge
Tüfteln für die Wissenschaft: Der Polymechaniker und Berufsbildner Benjamin Fischler fertigt diverse technische Hilfen für die Forschenden der WSL. Zusammen mit dem Team Versuchsanlagen hat er zum Beispiel den Schnee-Scherapparat gebaut. Damit führen die Forschenden Belastungsexperimente durch, um besser zu verstehen, wie und wann Brüche im Schnee entstehen. «Das Arbeiten in der Werkstatt, draussen im Feld und auch die Lehrlingsausbildung machen mir grossen Spass.»
Arktische Böden im Klimawandel: Was passiert, wenn man Böden aus kalten Regionen erwärmt? Nimmt die Vielfalt an Pilzen, Bakterien und anderen Kleinstlebewesen zu oder ab? Wie verändern sich die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe? Im Rahmen des internationalen MicroArctic-Projekts führt die Doktorandin Johanna Donhauser Experimente im Schweizerischen Nationalpark und in der Arktis durch, um den Einfluss des Klimawandels auf Böden zu untersuchen.
Benjamin Schmid
Erneuerbare Energien finanzierbar machen: Benjamin Schmid untersucht in seiner Doktorarbeit Organisationen, in denen Bürgerinnen und Bürger Projekte zur Gewinnung von erneuerbaren Energien gemeinsam finanzieren. Den Politikwissenschafter interessiert unter anderem, wie sich diese Organisationen, meist Genossenschaften oder Vereine, entwickeln und in welcher Beziehung sie zu den Gemeinden stehen. «Ich habe durch meine Arbeit Kontakt zu vielen engagierten Menschen, das inspiriert mich sehr.»
Csilla Szanto
Software-Lösungen für die Lawinenwarnung: Die Software-Entwicklerin Csilla Szántó arbeitet am SLF in der Gruppe Warn- und Informationssysteme. Sie hat unter anderem «GIN» mitentwickelt, die Gemeinsame Informationsplattform für Naturgefahrenfachleute von Bund, Kantonen und Gemeinden. Aktuell realisiert und erweitert sie Software-Tools für die Lawinenwarnung. «Es gefällt mir besonders, wenn ein neues Produkt durch kreative Ideen entsteht und es sich danach auch in der Praxis bewährt.»
Information in den Genen entschlüsseln: Wie passen sich alpine Pflanzen an den Klimawandel an? Wie beeinflussen Strassen oder ökologische Korridore die Ausbreitung und Vernetzung von Tier- und Pflanzenpopulationen? Und wie viele Tiere leben eigentlich in einer Population? Felix Gugerli und sein Team finden Antworten auf diese Fragen, indem sie das Erbmaterial von Tieren und Pflanzen untersuchen. Steckenpferd des Botanikers ist die Arve: «Sie wächst in der Höhe an schönen Orten, von wo man eine gute Weitsicht hat.»
Ani Bürgin
Im Dienst der Mitarbeitenden: Defekte Lampen auswechseln, tropfende Wasserhähne flicken, den Rasen mähen und im Winter sicherstellen, dass niemand auf den glatten Wegen ausrutscht: Ani Bürgin ist als angehende Fachfrau Betriebsunterhalt ständig unterwegs auf dem grossen WSL-Gelände in Birmensdorf. Sie schätzt nicht nur die Vielseitigkeit ihres Berufs: «Ich arbeite gerne als Dienstleisterin, die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Mitarbeitenden der WSL macht mir grossen Spass.»
Nora Helbig
Im Dienst der Hochwasservorhersage: Wenn der Schnee schmilzt, ist die Meteorologin Nora Helbig besonders gefragt: Im Rahmen des operationellen schneehydrologischen Diensts (OSHD) am SLF analysiert sie, wo in der Schweiz wie viel Schneeschmelze zu erwarten ist. Ihre Berechnungen fliessen in die Hochwasservorhersage des Bundesamts für Umwelt BAFU ein. In der restlichen Zeit arbeitet sie daran, die Schneeschmelzprozesse in den OSHD-Modellen besser zu beschreiben.
Matthias Bürgi
Veränderungen der Landschaft aufzeigen: Matthias Bürgi ist Umweltnaturwissenschafter und leitet die Forschungseinheit Landschaftsdynamik. Die Forschenden dieser Einheit untersuchen das Wachstum der Bäume, wie sich Arten verbreiten und wie sich Landschaften wandeln. Dabei berücksichtigen sie auch den Klimawandel. In seinen eigenen Projekten beschäftigt sich Bürgi vor allem mit der Landschaftsgeschichte: «Durch den Blick zurück verstehen wir die Gegenwart besser.»
Insekten ganz gross: Bei der Arbeit von Doris Schneider Mathis dreht sich alles um Insekten. Die technische Mitarbeiterin betreut Insektenaufnahmen im Feld und bestimmt die gefangenen Insekten unter dem Binokular. Sie bildet Biologielaboranten-Lehrlinge im Bereich Insektenkunde aus und arbeitet Praktikantinnen und Praktikanten in dieses faszinierende Fachgebiet ein. «Ich arbeite gerne mit jungen Menschen zusammen, das bereichert meinen Arbeitsalltag.»
Blick in den Boden: Mit ihrem Wurzelwerk stabilisieren Pflanzen steile und instabile Hänge. In seiner Doktorarbeit untersucht Anil Yildiz, wie dieser Einfluss der Pflanzen gemessen werden kann. Dabei arbeitet der Bau­ingenieur mit Forscherinnen und Forschern aus den Bereichen Biologie, Forstwissenschaften und Ökologie zusammen. «Ich schätze die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team. Wir schauen das gleiche Objekt aus unterschiedlichen Blickwinkeln an.»
Schneeforschung für Sport und Industrie: Der Sportingenieur Fabian Wolfsperger forscht in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und Sportverbänden: Wie lässt sich technischer Schnee ohne Strom produzieren? Was ist ausschlaggebend dafür, wie gut Skifelle gleiten? Welche Kräfte wirken im Auswurfkamin einer Schneefräse? «Innovative Produkte mitzuentwickeln, aber dennoch Freiraum für wissenschaftliches Arbeiten zu haben, schätze ich an meiner Tätigkeit besonders.»
Der Wald unter Dauerbeobachtung: Wie wachsen Bäume? Was sind die Eigenschaften des Bodens? Wie wirken sich Luftverschmutzung und Klimawandel auf den Wald aus? Als Leiter des Forschungsprogramms «Langfristige Waldökosystemforschung LWF» geht Arthur Gessler diesen Fragen nach. Er kommuniziert gerne mit anderen Forschenden, mit Studierenden und interessierten Laien: «Wissenschaft soll nicht in einem geschlossenen System stattfinden, sie benötigt den Austausch.»
Risiko- und Umweltmanagement: Andreas Zurlinden ist Sicherheits- und Umweltbeauftragter. Er sorgt dafür, dass die Mitarbeitenden im Büro, im Feld oder im Labor gefahrenlos arbeiten können und ihre Gesundheit nicht gefährden. Für den Umweltbericht stellt der Molekularbiologe Daten zum Energie- und Wasserverbrauch zusammen und kontrolliert den Erfolg verschiedener Umweltmassnahmen. «Ich schätze die Vielseitigkeit meiner Arbeit, Routine kenne ich nicht.»
Berechnen der Schneedeckenstabilität: Die Meteorologin Bettina Richter arbeitet in ihrer Dissertation daran, den Schneedeckenaufbau zu modellieren. Das Modell hilft, die Lawinengefahr für die Region Davos besser einzuschätzen. Für ihr Computermodell verwendet sie Daten automatischer Wetterstationen und Wettervorhersagemodelle. «Ich erhoffe mir, dass die Lawinenwarner durch diese numerische Lawinenvorhersage mehr Informationen für ihre tägliche Prognose erhalten.»