Forschungsmethoden

Die Forschungsmethoden für das Monitoring der Naturwaldreservate wurden in den Jahren 2006 bis 2008 entwickelt. Sie sind eine Kombination aus erprobten Monitoringmethoden.

Die Kombination besteht aus den bisher in den ETH-Reservaten angewandten Methoden, jenen in der ertragskundlichen Forschung der WSL, der Erhebungsmethode des Schweizerischen Landesforstinventars, sowie aus Elementen aus ähnlichen Programmen in Mitteleuropa und Neuentwicklungen im Bereich der Habitatstrukturen.

Wichtig ist die Unterscheidung in Reservate mit intensivem und extensivem Monitoring:

  • Ein Intensivmonitoring ermöglicht Aussagen zur Entwicklung von Waldstruk­tur und Habitaten in 15 Naturwaldreservaten, die als Fallstudien anzusehen sind. Die Aussa­gen sollen für jede Fallstudie repräsentativ sein.
  • Ein Extensivmonitoring in weiteren 34 Reservaten erlaubt es zu beurteilen, in­wie­weit die Resultate aus den Fallstudien im Intensivmonitoring verallgemei­nert werden können. Dazu werden Daten aus standört­lich ähnlichen Reservaten mit Intensiv- und Extensivmonitoring verglichen. Repräsenta­tive Aussagen zu ein­zel­nen Reservaten sind im Extensivmonitoring auf­grund zu geringer Stichprobenzahl von 20-40 nicht möglich.

Das Monitoring ist aus folgenden Modulen aufgebaut:

  • Basismodul Grunddokumentation: Informationen zu Standort, Geologie, Klima, Waldgeschichte
  • Basismodul Wald und Habitatstrukturen: Ziel ist, die natürliche Waldentwicklung in Schweizer Naturwaldreservaten zu verstehen sowie zu interpretieren hinsichtlich a) ihres Wertes als Lebensraum für Organismen und b) ihrer Naturnähe im Vergleich zu bewirtschafteten Wäldern und Urwäldern. Durchgeführt wird das Monitoring in Kernflächen (0,25-3,0 ha) und mit einer Stichprobeninventur (ca. 100 Stichproben pro Reservat im Intensivmonitoring, 30 im Extensivmonitoring, Abbildung). Die Methode der Stichprobeninventur orientiert sich am 3. Landesforstinventar. Liegendes Totholz wird auf Linientransekten erfasst. Zusätzlich erfasst werden Habitatstrukturen an stehen­den Bäumen wie Kronentotholz, Stammbruch, Risse, Spal­ten und Löcher am Stamm und Konsolenpilze sowie Wurzelteller
  • Basismodul Fotoserien: Veranschaulichen der Waldstruktur, für Dokumentation und Umsetzung. Ca. 10 Fotoserien pro Reservat im Intensivmonitoring, 3 im Extensivmonitoring
  • Basismodul Ereignisdokumentation: Tagebuch über bemerkenswerte Ereignisse, aufgrund von Informationen des lokalen Forstdienstes
  • Zusatzmodule (noch nicht genauer definiert): Erweiterte Grunddokumentation, Baumalter, LIDAR / Luftbild, Artenvielfalt von Xylobionten Insekten und Pilzen sowie von Vögeln

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