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Integrales Gewässermanagement
© WSL, Eawag, ETHZ, EPFL
 

Welche Indikatoren beschreiben die morphologische Vielfalt bzw. Qualität eines Gewässers und wie werden sie durch den Schwallbetrieb verändert?

   
       
 

Die physikalischen Prozesse in einem Gewässer werden immer durch die Interaktion zwischen Abfluss, Sedimenttransport und Morphologie bestimmt (Hunzinger, 2004).
Eine natürliche Morphologie kann dabei in drei Grobformen eingeteilt werden: gerade, verzweigt und mäandrierend. Welche Form natürlicherweise vorherrscht ist oftmals vom Fliessabschnitt - Ober- Mittel- oder Unterlauf - abhängig (Hunzinger, 1998). Die Morphologie eines Gewässers kann sich mit der Zeit ändern, was als Ausdruck von Dynamik positiv zu werten ist.
Sowohl die Flusskorrektionen der Vergangenheit als auch die Nutzung der alpinen Gewässer zur Stromproduktion haben diese Dynamik stark  eingeschränkt. So hat sich beispielsweise in morphologisch noch relativ vielfältigen Fliessstrecken des Alpenrheins gezeigt, dass die Breiten- und Tiefenverhältnisse bei Schwall deutlich gleichförmiger (monotoner) waren als bei Sunk (ARGE Trübung Alpenrhein, 2001).

Das Ausmass der Kanalisierung (Verbauung) eines Fliessgewässers kann entscheidend dafür sein, wie stark sich Schwälle auf seine ökologische Struktur und Funktion auswirken (siehe Erfolg von Aufweitungen).

 

Rhone flussabwärts von Brig im März 2002 bei Niederwasser. (P.Baumann)

 

Detailiertere Infos in:

Kapitel 2.2, Synthesebericht Schwall-Sunk (pdf 12.7 MB).