Neuer Leiter der Einheit Wald- und Bodenökologie

Arthur Gesslers Arbeit zielt darauf ab, die Prozesse, die das Waldwachstum, die Nährstoffzyklen oder Wechselwirkungen zwischen Organismen steuern, auf molekularer Ebene sowie im Baumbestand zu erklären. Dieses Wissen ist entscheidend, um die gegenwärtigen Veränderungen in Ökosystemen und Landschaften etwa im Zuge des Klimawandels oder der sich wandelnden Landnutzung zu verstehen. «Die neue Forschungseinheit untersucht Prozesse und Funktionen von Waldökosystemen wie Nährstoff- und Wasserkreisläufe, und zwar ganzheitlich von der Atmosphäre über die Pflanze bis in den Boden», sagt er.  

Gessler hat in Konstanz und Freiburg im Breisgau (D) Biologie studiert und über die Stickstoffversorgung von Buchen promoviert. Seine Forschung brachte ihn von Deutschland über Brasilien, Frankreich und Australien in die Schweiz. Seit 2014 arbeitet Gessler an der WSL. Hier leitete bisher er die WSL-Forschungsgruppe Ökosystem-Ökologie, das von ihm mitlancierte Forschungsnetzwerk SwissForestLab sowie das Programm Langfristige Waldökosystemforschung. Er ist Titularprofessor an der ETH Zürich und hat rund 300 wissenschaftliche Artikel mitverfasst. Seit 2023 gehört er im Fachbereich «Plant and Animal Science» zu den meistzitierten Wissenschaftern. Er hat mit seiner Arbeit wesentlich zum Verständnis des Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalts von Bäumen bei Hitze und Trockenheit beigetragen.

Aber nicht nur die Forschung, sondern auch die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Studierenden liegt Arthur Gessler am Herzen. «Wissenschaft sollte nicht in einem geschlossenen System stattfinden, sie benötigt den Austausch», sagt er. Seit dem Jahr 2000 lehrt er an den Universitäten Freiburg im Breisgau, der Humboldt Universität in Berlin und der ETH Zürich. Auch in den Medien und vor der Kamera setzt sich Gessler für ein Verständnis der Wissenschaft und der ökologischen Zusammenhänge im Wald ein. 

Die neue Forschungseinheit Wald- und Bodenökologie ist durch den Zusammenschluss der Einheiten Walddynamik und Waldböden und Biogeochemieentstanden.