BAFU, MeteoSchweiz, SED und SLF sind als Fachstellen des Bundes bei Hochwasser, Unwetter, Erdbeben und Lawinen für die Warnung der Behörden und der Bevölkerung verantwortlich. Die Gemeinsame Informationsplattform GIN präsentiert alle Naturgefahren über ein Portal.
GIN ist ein Gemeinschaftsprodukt von BAFU, MeteoSchweiz, SED und SLF. Die Leitung obliegt der Geschäftsstelle GIN, sie ist verantwortlich für den Betrieb und die Weiterentwicklung sowie für die Koordination der Zusammenarbeit der Fachstellen. Primäre Nutzer sind die Naturgefahren-Fachleute in Bund, Kantonen und Gemeinden. Die Plattform ist nicht der Öffentlichkeit zugänglich, hierfür wurde das Naturgefahrenportal umgesetzt.
Extremereignisse wie Stürme, Hochwasser oder Lawinen lassen sich in Raum und Zeit nie genau vorhersagen. Sicherheitsverantwortliche bei Bund, Kantonen und Gemeinden müssen Entscheide über Schutzmassnahmen oft unter grossem Zeitdruck fällen. Dazu greifen sie auf viele verschiedene Informationen zurück, sei dies Messdaten zu Abflüssen und Pegelständen oder Wetter- und Gefahrenprognosen, um zwei Arten zu nennen. Seit Anfang März 2010 stehen diese Informationen für Fachleute gebündelt auf der Gemeinsamen Informationsplattform Naturgefahren GIN des Bundes zur Verfügung.
Inhalt und Funktionalitäten ¶
GIN umfasst sowohl Vorhersagen, Warnungen, Modelle und Bulletins als auch aktuelle Mess- und Beobachtungsdaten des Bundesamts für Umwelt (BAFU), des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz), des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF und des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED). Von Windstärken über Wasserstände bis zu Schneehöhen – über 100 Messgrössen von über 700 automatischen Messstationen werden in mehr als 7000 Einzel-Messungen teilweise im 3 Minuten-Takt aktualisiert.
Die Informationen und Messdaten der einzelnen Fachstellen sind auf GIN miteinander kombinierbar, was besonders für Hochwassersituationen von Bedeutung ist. Die Fachleute können z.B. im Frühling die aktuellen Abflüsse zusammen mit den Schneemengen und der Niederschlagsprognose in einer Karte darstellen. Dies erleichtert es ihnen, abzuschätzen, welche Pegelstände wo und wann zu erwarten sind. GIN unterstützt so die Einsatzkräfte und Behörden dabei, sich schnell und umfassend zu informieren, das Ausmass der Gefahren zu beurteilen und Massnahmen für den Schutz der Bevölkerung einzuleiten.
Darstellung ¶
Auf GIN werden die Informationen in Form von Karten, Diagrammen, Tabellen, Texten oder Bildern einheitlich visualisiert. Die Benutzerinnen und Benutzer von GIN können Daten interaktiv so zusammenstellen, wie es für sie am zweckmässigsten ist. Die Kartendarstellung ermöglicht einen schnellen Überblick über die Situation zu einem oder mehreren Zeitpunkten. Diagramme und Tabellen zeigen insbesondere den zeitlichen Verlauf von Messungen oder Beobachtungen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anzeige von bewegten Niederschlagsradarbildern in Kombination mit Mess- oder Vorhersagedaten.
Ausblick ¶
BAFU, MeteoSchweiz und SLF bilden die Benutzer und Benutzerinnen schrittweise für den Gebrauch von GIN aus und werden die Erfahrungen aus der Praxis nutzen, um die Plattform stetig weiterzuentwickeln.
Der Beitrag vom SLF an GIN
Das SLF unterstützt GIN personell (in Gremien sowie im Rahmen von intern Aktivitäten), finanziell (Mitfinanzierung der Entwicklungskosten) und mit Daten- und Informationslieferungen.
Zielpublikum ¶
Naturgefahren-Fachleute von Bund, Kantonen und Gemeinden
Bezugsquelle ¶
Kontaktieren Sie die GIN-Geschäftsstelle und klären Sie ab, ob eine Zugangs-Berechtigung vorliegt. Im Fall einer Berechtigung informiert Sie die GIN- Geschäftsstelle, wie Sie den Zugang beantragen können.
Kosten
Wenn eine Berechtigung vorliegt, ist GIN kostenlos.