Kohlenstoff in Böden: Quelle oder Senke für CO2?

Böden spielen im globalen Kohlenstoffkreislauf eine wichtige Rolle, da sie in der organischen Substanz viel Kohlendioxid (CO2) speichern können. Wir erforschen, ob Böden durch den Klimawandel und Bodennutzungsänderungen zu CO2-Quellen oder Senken werden.

In der Schweiz speichern Böden etwa 80% des terrestrischen Kohlenstoffs in der organischen Bodensubstanz und mehr als 7-8 Mal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre als CO2. Die Umsetzung von Bodenkohlenstoff hängt von der Temperatur, der Feuchte sowie der Menge und Qualität des Streueintrags ab. Klima- und Landnutzungsveränderungen wirken sich deshalb auf den Austausch von Kohlenstoff zwischen Atmosphäre, Vegetation und Böden aus. Insbesondere bei Waldstörungen durch Stürme, Insektenbefall oder intensive Waldbewirtschaftung können grosse Mengen an Kohlenstoff aus Böden verloren gehen.

Wir erforschen …

…wie viel und in welcher Form Schweizer Waldböden Kohlenstoff speichern.

…wie sich Erwärmung, Trockenheit und Störungen auf den Bodenkohlenstoff auswirken.

…welche Folgen klimabedingter Vegetationswandel auf die Kohlenstoffspeicherung hat. 

…wie Aufforstung und Bewirtschaftung den Bodenkohlenstoff verändert.

…wie sich das Auftauen des Permafrosts auf die CO2-Bilanz alpiner Böden auswirkt.

Um diese Prozesse zu verstehen…

…manipulieren wir Temperaturen und Wasserverfügbarkeit in Freiland- und Laborversuchen und messen die Reaktion der Kohlenstoff-Flüsse.
…setzen wir stabile Isotope und Radiocarbon ein, um den Kohlenstoff-Umsatz in Böden genau zu verfolgen und damit das Prozessverständnis zu verbessern.
… messen wir auf Langzeit-Monitoring-Flächen die Kohlenstoff-Flüsse in Waldökosystemen.
…bestimmen wir in systematischen Erhebungen die Kohlenstoff-Vorräte Schweizer Waldböden.

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