Ergebnisse Sanasilva-Aufnahme 2019

Die Resultate der Sanasilva-Inventur wurden letztmals 2015 im Waldbericht ausführlich dargestellt. Ausserdem werden sie jeweils im Jahrbuch Wald und Holz des Bundesamt für Umwelt (BAFU) veröffentlicht.

Die Ansprache der Kronenverlichtung erfolgte zwischen Ende Juni und Mitte August 2019. Auf den 47 plots des Sanasilva-Netzes (16x16km Netz) zeigte sich nach einem zuerst abfallenden Trend zwischen 2014 bis 2016, einem deutlichen Anstieg 2017 und einem Abfall 2018 wieder ein klarer Anstieg 2019. Seit etwa 2011 verbleibt die Kronenverlichtung somit auf einem hohen Niveau. Der Anteil „deutlich geschädigter Bäume“, d.h. solcher mit einer Gesamtverlichtung (zwischen >25% und 95%), stieg von von 21.9% im Jahr 2018 auf 28.6% in diesem Jahr (Abb. 1). Dieser Wert liegt damit auf gleichem Niveau wie 2017 aber über der durchschnittlichen Gesamtverlichtung der letzten 15 Jahre (24.4%). Die Gesamtkronenverlichtung betrug bei Laubbäumen im Jahr 2019 24% und nahm damit um etwa 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zu. Der Wert liegt nahe dem 15-jährigen Mittelwert von 23.3%. Die Gesamtkronenverlichtung betrug bei Nadelbäumen im Jahr 2019 31% (2018 22.2%). Damit nahm die Kronenverlichtung im Vergleich zum Vorjahr sowohl bei Laub- als auch bei Nadelbäumen zu.  Auf einzelne Baumarten bezogen gab es bei der Buche eine moderate Zunahme der Gesamtkronenverlichtung; stärkere Effekte gab es bei der Fichte und Föhre; keine klare Änderung wurde bei der Tanne festgestellt (Abb. 2).

 

Die erhöhte Kronenverlichtung 2019 folgt dem heißen und trockenen Sommer 2018. Eine vergleichbare Erhöhung war im Jahr 2004, d.h. im Jahr, welches dem Trockensommer 2003 folgte zu erkennen und zeigt die um ein Jahr verzögerte sichtbare Reaktion der Belaubung. Punktuell sehen wir in der Schweiz im Jahr 2019 eine massive Schädigung verschiedener Baumarten. Gerade die Buche ist im Raum Basel und Schaffhausen und im Jura stark betroffen. Diese extremen Effekte zeigen sich im 16x16 km Netz von Sanasilva nicht deutlich. Es ist davon auszugehen, dass solche eher punktuell auftretenden starken Schädigungen durch die Distanz zwischen den einzelnen Erhebungsflächen nicht erfasst werden. Allerdings ergibt sich durch die flächenhaft repräsentative Auswahl der Untersuchungsstandorte ein gutes Gesamtbild des Schweizer Waldes. Wir sehen eine deutliche Erhöhung der Kronenverlichtung bei Nadel- und Laubäumen, eine Erhöhung der Mortalität war auf den Sanasilvaflächen im Jahr 2019 jedoch nicht zu konstatieren.

Weiterführende Informationen gibt es im Jahrbuch Wald und Holz 2018 des Bundesamts für Wald und Umwelt (BAFU).

Im Jahr 2016 setzte sich die Trend zu insgesamt geringerer Kronenverlichtung auf den 49 Beobachungsflächen des Sanasilva-Netzes fort. Der Anteil «deutlich geschädigter Bäume», d. h. solcher mit einer Kronenverlichtung zwischen >25 % und 95 %, fiel leicht von 27.5 % im Jahr 2015 auf 24.6 % im Jahr 2016.

Dieser Wert liegt im Bereich der durchschnittlichen Gesamtverlichtung der letzten 15 Jahre (24.2 %).

Die Kronenverlichtung betrug bei Laubbäumen 20.5 % und war damit 6 % geringer als im Vorjahr. Bei Nadelbäumen betrug sie 26.8 %, was einen leichten Anstieg darstellt. Die Mortalität betrug 1.9 %.

2016 war in vielen Gebieten der Schweiz ein ausgesprochenes Buchenmastjahr. Dies zeigte sich auf den Untersuchungsflächen im Anstieg des Anteils von Buchen in der Verlichtungsklasse 15–25 % (57 % gegenüber 38 % im Vorjahr), wohingegen sich der Anteil der Buchen mit einer Kronenverlichtung <10 % von 20 % auf 11 % reduzierte.

Die Spätfröste des Jahres 2016 hatten auf die Buchen einen geringen Einfluss, da diese v. a. in der Höhenstufe >800 m auftraten. Üblicherweise wirken sich extreme Klimaereignisse, wie trockene Sommer, auf die Belaubung im Folgejahr aus. So stieg nach dem heissen und trockenen Sommer 2003 die Kronenverlichtung in Jahr 2004 deutlich an.

Der trockene und heisse Sommer 2015 zeigte dagegen keine deutlichen Effekte auf den aktuellen Kronenzustand. Dies kann daran liegen, dass die Trockenheit 2015 nach einem eher nassen Frühjahr erst relativ spät im Sommer nach der Hauptwachstumsphase einsetzte. Weiterhin war sie eher regional ausgeprägt.

Zudem ist das 16x16 km-Aufnahmeraster der Sanasilva-Inventur nicht geeignet, regionale Unterschiede hinreichend zu erfassen und flächendeckend repräsentative Aussagen zu machen.

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