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Integrales Gewässermanagement
© WSL, Eawag, ETHZ, EPFL
 

Sind die Uferstreifen entlang der Rhone, die zwischen den einzelnen Schwällen jedesmal trockenfallen, als Lebensräume überhaupt noch nutzbar?

   
       
 

Diese als Wasserwechselzone bezeichneten Uferstreifen sind biologisch weitgehend entwertet (degradiert). Während flache Uferpartien in vielen Flüssen die am vielfältigsten besiedelten und genutzten Lebensräume des ganzen Gewässers sind, können sich in der wechselfeuchten "Verödungszone" von Schwallstrecken nur mehr wenige Pflanzen und Tiere halten, die das regelmässige Trockenfallen tolerieren. Zu diesen resistenten Organismen gehören in der Rhone und anderen Gewässern bestimmte Arten von fädigen Grünalgen und die Larven gewisser Köcherfliegen. Wie gering aber die Dichte (Abundanz) des gesamten Makrozoobenthos im Vergleich zum flusseinwärts anschliessenden, ständig benetzten Uferbereich bleibt, ist in Abbildung 1 ersichtlich.

In der Wasserwechselzone der Rhone wurde eine Verlegung und Verstopfung (Kolmation) mit feinen Sedimentfraktionen festgestellt (Abbildung 1). Derselbe Befund liegt auch schon von anderen alpinen Gewässern vor und wurde dort für den Rückgang gewisser, v.a. grösserer Organismen der Uferfauna verantwortlich gemacht. Auf der anderen Seite haben die Untersuchungen an der Rhone aber auch ergeben, dass die Kolmation in der Wasserwechselzone von Schwallstrecken offenbar deutlich geringer ist als im ständig benetzten Sohlenbereich unmittelbar daneben.


 

Rhone flussabwärts von Riddes im März 2002.
(U.Vogel)

 

Detailiertere Infos in:

Kapitel 1.2 und 2.4, Synthesebericht Schwall-Sunk (pdf 12.7 MB).

 

     
 


Abb.1: Links: Das Makrozoobenthos des Rhoneufers bei Riddes, aufgenommen am 22./23.5.2001 entlang eines Gradienten von der Wasserlinie bei Schwall. Rechts: Starke Kolmation des Rhoneufers bei Chippis.