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Integrales Gewässermanagement
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Wie kann ein Rückhaltebecken optimal betrieben werden?

   
       
 

Ein Rückhaltevolumen (Becken oder Kaverne) kann von einem oder mehreren Kraftwerken zusammen genutzt werden. Es kann zudem entweder aktiv mittels Regelorganen bewirtschaftet oder passiv genutzt werden. Im Falle der passiven Nutzung wird das Becken in Funktion des Zuflusses und des Wasserstandes gefüllt respektive entleert. Dadurch ist es im Normalfall möglich, die Schwall- und Sunkraten zu dämpfen und die Differenz zwischen Maximalschwall und Minimalsunk um so mehr zu reduzieren, je grösser das Rückhaltevolumen ist.
In Ausnahmefällen kann es sein, dass ein ungesteuertes Becken nur eine sehr geringe Wirkung hat. Dies ist der Fall, wenn die Turbinen hochgefahren werden müssen, obwohl das Ausgleichsbecken bereits voll ist. Bei der passiven Nutzung eines Beckens ist es nicht wichtig zu wissen, wann die Zentrale(n) turbiniert/turbinieren (Ausnahme: für die Dimensionierung des Volumens).

Im Falle eines aktiv gesteuerten Beckens ist es wichtig, die Turbinierzeiten bzw. die Zeiten des Eintreffens der Schwallspitzen aus den verschiedenen Kraftwerken zu kennen (sofern sich das Ausgleichsbecken nicht unmittelbar unterhalb des Kraftwerks befindet). So ist es durch einen vorausschauenden Betrieb des Beckens möglich, eine gewässerökologisch optimale Ganglinie zu fahren, welche sich zudem saisonal unterscheidet.

Sind die Vorhersagen gut, kann im Vergleich zu ungesteuerten Becken die gleiche Wirkung mit weniger Volumen erreicht werden. Sind die Vorhersagen hingegen falsch oder schlecht, nimmt die Wirksamkeit rasch ab. Für die Rhone auf der Höhe von Riddes zum Beispiel könnte bei perfekter Vorhersage des Zuflusses das natürliche Abflussregime betreffend der Indikatoren SI1 und SI2 der Rhone (siehe Nutzen) zu rund 85 % wieder hergestellt werden (Heller, 2005).

 

Grande Dixence Staumauer (M. Fette)



Detailiertere Infos in:

Kapitel 1.5, Synthesebericht Schwall-Sunk (pdf 12.7 MB).