Das Programm Landschaftsbeobachtung Schweiz LABES

Nachhaltige Entwicklung und ein gezieltes Landschaftsmanagement erfordern ein umfassendes Monitoring. Die WSL betreibt gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU das Programm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES), um den Zustand und die Veränderungen der physischen und wahrgenommenen Qualitäten der Schweizer Landschaften zu erfassen.

Die Schweiz weist auf kleinstem Raum eine ausserordentlich vielfältige Landschaft auf. Diese ist ein wichtiges Kapital für Identität, Tourismus, alltägliche Erholung und den Schutz der Biodiversität. Landschaften unterliegen jedoch einem steten Wandel. So verändern unter anderem Siedlungsausbreitung und Waldentwicklung die Landschaft nicht nur physisch, sondern auch in ihrer Wahrnehmung durch die Menschen. Für eine gezielte Steuerung und eine nachhaltige Entwicklung der Schweizer Landschaften ist es daher notwendig, deren Eigenschaften regelmässig zu erfassen und zu vergleichen.

Das Programm «Landschaftsbeobachtung Schweiz» (LABES) ist ein landesweites Beobachtungsprogramm des Bundesamts für Umwelt BAFU, das systematisch Daten zur Landschaftsentwicklung erhebt. Es verwendet Indikatoren, die sowohl die physischen Merkmale der Landschaft als auch deren Wahrnehmung durch die Bevölkerung erfassen. Die Indikatoren werden periodisch erhoben.

Die Landschaft umfassend erfassen

Die WSL begleitet das Programm wissenschaftlich und entwickelt das Indikatoren-Set kontinuierlich weiter. Verschiedene wissenschaftliche Methoden ermöglichen es, die Landschaft in all ihren Aspekten, Qualitäten und Leistungen zu untersuchen. Physische Aspekte – wie die Entwicklung von Siedlungen, Waldflächen und Lichtemissionen – werden mithilfe vorhandener Daten von Partnerinstitutionen (zum Beispiel des Bundesamts für Statistik und des Bundesamts für Raumentwicklung) oder mittels Fernerkundungsdaten analysiert. Soziologische Methoden, einschliesslich Online-Befragungen, dienen dazu, die Wahrnehmung von Landschaftsqualität, -struktur und -charakter zu erfassen.

Das erste umfassende Monitoring innerhalb von LABES (LABES 1) begann 2010. Die Ergebnisse erschienen in den Berichten Zustand der Landschaft in der Schweiz (2010), Neue Ansätze zur Erfassung der Landschaftsqualität (2013) und Wandel der Landschaft (2017). In den Jahren 2018–2020 wurden die Indikatoren überprüft und weiterentwickelt. Die detaillierten methodischen Entwicklungen sind im WSL-Bericht Programm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) Methodische und inhaltliche Weiterentwicklung 2018–2020 dokumentiert.


Im Jahr 2020/21 wurde das zweite umfassende Landschaftsmonitoring (LABES 2) durchgeführt. Die Ergebnisse sind im Bericht Landschaft im Wandel (2022) zusammengefasst. Ein weiterer WSL-Bericht mit Fokus auf regionale Naturpärke erschien unter dem Titel Landschaftsqualität in Regionalen Naturpärken (2023).

Seit 2023 wird LABES kontinuierlich weiterentwickelt. Dazu gehören die Erarbeitung neuer Indikatoren, eine bessere Abstimmung von physischen und sozialen Indikatoren sowie eine stärkere Verknüpfung mit landschaftsrelevanten Massnahmen und Konzepten, insbesondere mit dem Landschaftskonzept Schweiz. Ein drittes umfassendes Landschaftsmonitoring (LABES 3) ist für die Zukunft geplant.


Ergebnisse aus LABES fliessen zudem regelmässig in die vom BAFU herausgegebenen Umweltberichte ein.

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Publikationen

Verwandte Projekte

Daten

Kienast, F., Hunziker, M. (2022). LABES 2 Indicators of the Swiss Landscape Monitoring Program. EnviDat. www.doi.org/10.16904/envidat.498
This dataset includes data (physical and social indicators) and methodological aspects of LABES 2.