Siedlung und Raum: Boden haushälterisch nutzen

Form und Ausdehnung von Dörfern und Städten wirken sich auf die Biodiversität und die Lebensqualität der Menschen aus. Wir analysieren die Siedlungsentwicklung und ihre Folgen. Zudem ermitteln wir, mit welchen politischen Instrumenten und mit welchen Massnahmen sie sich steuern lässt.

Dörfer und Städte wachsen in vielen Regionen der Schweiz seit Jahren, vorwiegend auf Kosten von Landwirtschaftsland und naturnahen Lebensräumen. Vielerorts wird nicht kompakt gebaut, sondern es dominieren lockere Überbauungen mit geringer Dichte und grosszügigem Umschwung. Diese Art des Bauens geht nicht haushälterisch mit dem Boden um, denn sie braucht viel Fläche. Erfolgt der Flächenverbrauch zudem fein verteilt (dispers), sprechen Fachleute von Zersiedelung. Wir untersuchen die Ursachen des Flächenverbrauchs und der Zersiedlung und ermitteln, wie sie sich diese erfassen und eindämmen lassen.

Forschung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung

Fachleute sind sich einig, dass die Siedlungsentwicklung in der Schweiz zahlreiche negative Auswirkungen hat. Sie beeinträchtigt etwa die Biodiversität und lässt Erholungsräume für die Bevölkerung schwinden. Die Folgen der Siedlungsentwicklung untersuchte unter anderem das Forschungsprogramm «Raumansprüche von Mensch und Natur». Ausserdem analysieren wir ökonomische, politische und gesellschaftliche Treiber der Siedlungsentwicklung und ermitteln, mit welchen politischen Instrumenten und Massnahmen sie sich steuern lässt. Dafür haben wir etwa Gemeinden und Städte unter die Lupe genommen, die heute dichter und kompakter sind als früher – den Boden somit haushälterischer nutzen.

Die Siedlungsentwicklung umfasst eine Vielfalt an Aspekten: soziale, planerische, politische ökonomische und ökologische. WSL-Forschende aus verschiedenen Fachgebieten arbeiten deshalb zusammen, um den mannigfaltigen Aspekten zu entsprechen. Ausserdem beziehen sie Vertreterinnen und Vertreter aus Planungsbüros, Behörden und Politik ein und tauschen sich regelmässig mit ihnen aus. Denn nur so können sie gewährleisten, dass ihre Forschung nicht nur dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn dient, sondern auch eine Entscheidungsgrundlage für Raumplanende sowie für Verantwortliche in Gemeinden und Kantonen bietet.

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