Sieben WSL-Forschende gehören 2025 zu den einflussreichsten in ihrem Fach

12.11.2025 | Sofía Morgade | Beate Kittl | WSL News

Sieben WSL-Forschende sind dieses Jahr auf der Liste «Highly Cited Researchers» der Firma Clarivate Analytics aufgeführt. Auf diese Liste kommen Forschende, deren wissenschaftliche Arbeiten einen überproportional bedeutenden und weitreichenden Einfluss in ihren Forschungsbereichen haben. Neu dabei sind dieses Jahr Katrin Meusburger und Yann Vitasse von der WSL.

Auf die Liste «Highly Cited Researchers», veröffentlicht durch die Firma Clarivate Analytics, kommen Forschende, die durch die Veröffentlichung mehrerer häufig zitierter Arbeiten im letzten Jahrzehnt einen massgeblichen Einfluss auf ihr Fachgebiet hatten. Clarivate listete dieses Jahr 6’868 Personen aus mehr als 1’300 Institutionen in 61 Ländern und Regionen auf. Die Schweiz belegt mit 130 Auszeichnungen dieses Jahr Platz 9 und ist somit erneut in die Top Ten aufgestiegen.

Von der WSL sind dieses Jahr eine neue Wissenschaftlerin und ein neuer Wissenschaftler ausgezeichnet worden. Beide sind auf der fächerübergreifenden (cross-field) Liste aufgeführt. Damit stehen dieses Jahr sieben mit der WSL assoziierte Forschende auf der Liste.

Katrin Meusburger erforscht, wie Böden Wasser speichern und an Pflanzen und Fliessgewässer weitergeben. Sie kombiniert Feldmessungen, Karten und Modelle, um Risiken wie Trockenheit und Degradation frühzeitig zu erkennen. So will sie praxistaugliche Grundlagen schaffen, damit die Böden ihre Funktionen auch im globalen Wandel behalten. Seit Juli 2025 ist sie Leiterin der Gruppe «Bodenfunktionen und -dynamik» an der WSL.

Meusburger hat in Freiburg im Breisgau (D) Hydrologie studiert und an der Universität Basel promoviert. Sie war massgeblich an den europäischen und globalen Bodenerosionsmodellierung beteiligt und hat an der WSL ein Bodenfeuchte Messnetz für den Schweizer Wald aufgebaut. Sie hat rund 110 wissenschaftliche Publikationen (ISI) mitverfasst.

 

Yann Vitasse erforscht, wie sich die jahreszeitlichen Rhythmen der Natur – etwa Knospenaufbruch, Blüte und Laubfärbung – durch Umweltfaktoren und den Klimawandel verändern. Dabei interessiert ihn, ab wann Bäume während der Winterstarre empfindlich auf wärmere Temperaturen reagieren und wie sich ihre Wachstumsrate und Entwicklung im Sommer auf den Zeitpunkt der Herbstalterung auswirken. Zudem untersucht er, wie Bäume auf extreme Ereignisse wie Spätfrost oder Dürre reagieren, um die Anpassungsfähigkeit von Wäldern an ein wärmeres Klima besser vorherzusagen. Damit soll die Forstwirtschaft bei der Auswahl von Baumarten für die Zukunft unterstützt werden.

Vitasse studierte und promovierte in Biologie an der Universität von Bordeaux. Er ist seit September 2025 Co-Leiter der WSL-Forschungsgruppe «Ökosystem-Ökologie» und hat rund 110 wissenschaftliche Publikationen (ISI) veröffentlicht. Ausserdem begründete er das Agora-Projekt PhenoRangers des Schweizerischen Nationalfonds, mit dem Naturschutz-Ranger anhand der Jahreszeiten die interessierte Öffentlichkeit über Fragen zum Klimawandel aufklären.

Die folgenden fünf Forscher der WSL waren bereits in Vorjahren auf der Liste und sind erneut ausgezeichnet worden:

Niklaus Zimmermann wurde in der Kategorie «Environment and Ecology» nominiert, als einer von 239 Forschenden weltweit. Er untersucht in seiner Forschung die Ursachen grossräumiger bis globaler Muster in der Pflanzen- und Tierbiodiversität. Mit diversen Rechenmodellen analysiert und erklärt er diese Muster. Zimmermann ist an der WSL Senior Scientist, leitet die Forschungsgruppe «Dynamische Makroökologie» und ist Titularprofessor an der ETH Zürich. Er hat rund 300 wissenschaftliche Artikel mitverfasst, davon zwei der meistzitierten im Bereich Ökologie und Umwelt, sowie ein vielbeachtetes Lehrbuch.

Arthur Gessler wurde auch dieses Jahr in der Kategorie «Plant and Animal Science» nominiert, als einer von 166 Forschenden weltweit. Gessler erforscht die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen, insbesondere von Waldbäumen, an sich verändernde Umweltbedingungen. Gessler leitet an der WSL seit 2025 die Forschungseinheit Wald- und Bodenökologie, zudem das Forschungsnetzwerk SwissForestLab sowie das Programm Langfristige Waldökosystemforschung. Er ist Titularprofessor an der ETH Zürich und hat rund 370 wissenschaftliche Artikel mitverfasst.

Peter Verburg kam im Bereich Sozialwissenschaften unter die 260 einflussreichsten Forschenden. Der Geograph arbeitet an der Vrije Universiteit Amsterdam in den Niederlanden an der Entwicklung der Landnutzung und verbringt einen Teil seiner Zeit an der WSL.

Daniel Farinotti ist im Bereich Geowissenschaften als einer der 159 einflussreichsten Forschenden gelistet. Der Glaziologe entwickelt an der ETH Zürich und der WSL neue Methoden, welche die Eismächtigkeit schätzen, die Gletscherveränderungen vorhersagen und die Auswirkungen auf das Wasserverfügbarkeit quantifizieren.

Matthias Huss ist ebenfalls in den Geowissenschaften in der Liste aufgeführt, als einer von 159 Forschenden weltweit. Huss forscht an der ETH Zürich und der WSL zur Reaktion von Gletschern auf Klimaveränderungen und entsprechende Auswirkungen auf Wasserabfluss und Landschaftsveränderung. Er leitet das Schweizer Gletschermessnetz GLAMOS.

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