Mountain Spruce Forests As Hotspots for Extremes: Impacts, Resilience and Management Priorities (MountEx)
Clemens Blattert
Leo Bont
Alessandra Bottero
Leon Bührle
Kevin Patrick Helzel
Tobias Kalt
Adrian Ringenbach
Janine Schweier
Petia Simeonova Nikolova
Christian Walter Temperli
Alexander Bast (former member)
2021 - 2024
Kooperation Finanzierung
Fichtenbergwälder, die entscheidend für den Schutz vor Naturgefahren und die Bereitstellung weiterer wichtiger Ökosystemleistungen sind, sehen sich durch den Klimawandel wachsenden Bedrohungen ausgesetzt. Das MountEx-Projekt identifiziert gefährdete Wälder, entwickelt Anpassungsstrategien und optimiert die operative Planung im Waldmanagement. Dies trägt zu einer verbesserten Entscheidungsunterstützung für Managementprioritäten und -strategien im Hinblick auf zukünftige extreme Störungen in fichtendominierten Bergwäldern bei.
Fichtendominerte Bergwälder machen über 50 Prozent der alpinen Wälder der Schweiz aus. Sie dienen als Lebensraum für eine Vielzahl von Arten und erbringen wichtige Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffbindung, Wasserrückhalt und Bodenschutz. Zudem sind sie eine Holzquelle, ein bedeutender Erholungsraum und schützen Siedlungen, indem sie als natürlicher Schutz vor Gefahren wie Lawinen und Steinschlag wirken. Doch mit dem Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse und Störungen in Häufigkeit und Intensität zu, wodurch Bergfichtenwälder zunehmend gefährdet sind – und ihr Abbau könnte schwerwiegende Folgen für Ökosysteme, Wirtschaft und menschliche Gesundheit haben. Daher sind wirksame und vorausschauende Managementstrategien dringend erforderlich, um die Resilienz der Wälder zu stärken, ihre Biodiversität zu schützen und die lebenswichtigen Ökosystemleistungen zu sichern, die sie erbringen.
Für zukunftssichere Wälder ¶
Das MountEx-Projekt hat zum Ziel, das Wissen, die Strategien und Werkzeuge bereitzustellen, die für ein effektives Management von Bergfichtenwäldern unter dem Einfluss bislang unvorstellbarer extremer Störungen erforderlich sind. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Forstbetrieben und kantonalen Behörden konzentriert sich das Projekt auf drei zentrale Forschungsfragen:
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Ermittlung von Anfälligkeiten und Risiken: Wie können wir raumbezogene Daten und Modelle zu Waldstruktur, Standortbedingungen und potenziellen Naturgefahren integrieren, um interaktive Karten zu erstellen, die multiple Risiken unter extremen Störungen aufzeigen?
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Bewertung von Bewirtschaftungsoptionen: Welche proaktiven (vor einer Störung) und reaktiven (nach einer Störung) Bewirtschaftungsstrategien sind am effektivsten, um Risiken für Ökosystemleistungen zu mindern?
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Verbesserung der operativen Planung: Wie können wir die operative Planung und die wirtschaftliche Bewertung von Bewirtschaftungsstrategien im Kontext extremer Störungen verbessern?

Innovative Ansätze und Tools ¶
Nach Abschluss des Projekts Ende 2025 wird MountEx mehrere wertvolle Ergebnisse liefern, die das nachhaltige Management fichtendominierter Bergwälder unterstützen:
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Anfälligkeitskarten: Eine Reihe flächendeckender Karten, die jene Waldgebiete hervorheben, die besonders anfällig für Borkenkäferbefall, Windwurf und Schneebruch sind. Die Karten berücksichtigen zahlreiche Parameter zur Waldstruktur und standörtliche Faktoren, einschließlich der Schutzfunktion der Wälder vor Steinschlag und Lawinen. Ziel ist es, ein ganzheitliches Vorgehen bei der Priorisierung von Waldmanagementmaßnahmen zu fördern und gezielte Eingriffe zu ermöglichen.
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Best-Practice-Leitfäden: Eine Sammlung von Managementempfehlungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Resilienz fichtendominierter Bergwälder.
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Optimierungsmethode: Eine neuartige Methode zur Unterteilung von Waldflächen in Managementeinheiten. Für jede Einheit werden die potenziellen Kosten und Nutzen waldbaulicher Maßnahmen im Hinblick auf die Resilienz des Waldes und die Wirtschaftlichkeit bewertet – als Grundlage für ein kosteneffizientes und nachhaltiges Waldmanagement.
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MountEx-Dashboard: Eine benutzerfreundliche und interaktive Webanwendung, die alle Erkenntnisse von MountEx auf einer Plattform bündelt, um Entscheidungsträgerinnen und Praktikerinnen bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen.

Durch die Entwicklung dieser wertvollen Werkzeuge und Strategien trägt das MountEx-Projekt dazu bei, dass fichtendominerte Bergwälder besser extremen Störungen standhalten und sich davon erholen können. So wird die Gesundheit der Schweizer Bergökosysteme – und die lebenswichtigen Leistungen, die sie erbringen – auch in einer Zukunft gesichert, in der extreme Ereignisse immer häufiger auftreten.
Das MountEx-Projekt ist Teil des Forschungsprogramms Extremes der WSL, das darauf abzielt, Schweizer Akteurinnen und Akteure mit den notwendigen Ressourcen auszustatten, um den Herausforderungen zukünftiger Extremereignisse zu begegnen.