Erster Landschaftskongress: Die Schweiz von morgen gestalten

Was ist Landschaft – und wie wollen wir sie gestalten? Brisante Fragen, die letzte Woche 360 Fachpersonen zum ausverkauften 1. Schweizer Landschaftskongress in Luzern lockten. Teilnehmende aus Forschung, Verwaltung und Praxis diskutierten darüber, wie sich die verschiedenen Ansprüche an die Landschaft miteinander vereinbaren lassen.

Der Landschaftswandel hat ein enormes Tempo erreicht, hauptsächlich weil sich die Landnutzung durch den Menschen rasant verändert. Der Klimawandel verstärkt diesen Trend. Dass eine übergreifende Auseinandersetzung mit unserer Landschaft dringender denn je ist, wurde am 1. Schweizer Landschaftskongress in Luzern deutlich. Die Veranstaltung war restlos ausverkauft, viele Interessierte, die vom 23. bis 24. August dabei sein wollten, mussten abgewiesen werden. Insgesamt trafen sich 360 Fachpersonen, um ihre Ansichten und Visionen zum Thema Landschaft auszutauschen.

Inhaltlich gingen die Kongressbeiträge drei Hauptfragen nach: Was verstehen verschiedene Personen unter Landschaft? Welches sind die Treiber und Prozesse des Landschaftswandels? Und – entsprechend dem Kongressmotto «Schöne Aussichten?» – wie sieht die Landschaft der Zukunft aus? Ziel des Kongresses war es, die verschiedenen Fachpersonen, die sich mit Landschaft und Landschaftsentwicklung in Wissenschaft, Lehre, Verwaltung und Planungspraxis auseinandersetzen, erstmals an einen Tisch zu bringen. Organisiert hatte den Kongress das Forum Landschaft, mit Unterstützung der SCNAT, der Eidg. Forschungsanstalt WSL und weiteren Trägerorganisationen aus Forschung und Praxis.

Die WSL betreibt seit gut drei Jahrzehnten Landschaftsforschung. Die Themen in diesem Forschungsbereich sind sehr komplex, etwa Zersiedelung, Energieerzeugung in der Landschaft, Wahrnehmung des Landschaftswandels durch die Bevölkerung oder unterschiedliche Ansätze in der Raumplanung. Dies erfordert ein fachübergreifendes, umsetzungsorientiertes Herangehen, das Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften integriert. Mit 14 Vorträgen, 9 Postern und einem grossen Stand zeigten die Forschenden der WSL am Kongress die ganze Breite der Landschaftsforschung auf.

Gemeinsame Projekte erwünscht

Marcel Hunziker, Leiter der WSL-Forschungsgruppe «Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung» war als Präsident der Programmgruppe für die Inhalte des Kongresses zuständig. Mit dem regen Austausch zwischen den Fachpersonen der unterschiedlichsten Bereiche ist er sehr zufrieden, denn fast alle angesprochenen Disziplinen und Berufsgruppen folgten der Einladung zum Kongress. «Die Breite der angebotenen Plenar- und Parallelveranstaltungen zeigte, dass wir unser Ziel – den Austausch möglichst aller Landschaftsplayer – erreichen konnten». Für die Zukunft wünscht er sich, dass aus dem Austausch konkrete gemeinsame Projekte entstehen werden. «Ich hoffe, dass wir beim nächsten Landschaftskongress Projekte vorstellen können, die die verschiedenen Berufsgruppen aus Forschung und Praxis gemeinsam bearbeitet haben.»

Nach Evaluation des 1. Landschaftskongresses wird die Trägerschaft im Herbst über die Durchführung eines allfälligen 2. Landschaftskongresses beraten.

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