VPDrought

Ein neuer Ansatz, um die Auswirkungen von Luft- und Bodentrockenheit im Wald zu entflechten

Der Verdunstungsgrad (Dampfdruckdefizit, auf Englisch «vapor pressure deficit» oder VPD) ist ein wichtiger Faktor, der die Transpiration von Pflanzen beeinflusst. Das VPD hat im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen und kann stark vereinfacht als «atmosphärische Trockenheit» bezeichnet werden.

Welchen Einfluss diese atmosphärische Trockenheit im Vergleich zur Bodentrockenheit auf ausgewachsene Waldföhren hat, wollen wir innerhalb des VPDrought-Experiments untersuchen. 

Das VPDrought-Experiment ist das weltweit erste Experiment zur Manipulation von VPD und Bodenfeuchtigkeit in einem ausgewachsenen natürlichen Wald. Unter den Baumkronen von ausgewachsenen Waldföhren (Pinus sylvestris) führen wir mithilfe von Regendächern 50% des natürlichen Niederschlags ab und erhöhen damit die Bodentrockenheit. Innerhalb der Baumkronen erhöht ein Befeuchtungssystem die Luftfeuchtigkeit und reduziert damit das VPD.

Diese zusätzlichen Installationen ergänzen das Langzeit-Bewässerungsexperiment Pfynwald in einem Walliser Föhrenwald (siehe Karte). Hier werden seit 2003 die Auswirkungen von erhöhter Bodentrockenheit untersucht. Der Standort verfügt über umfangreiche Datenreihen von mehr als 120 Messgrössen, die auf Gewebe-, Baum- und Ökosystemebene gesammelt wurden.