70 Prozent der Schweizer Wälder werden bewirtschaftet – um Holz zu gewinnen oder andere Waldfunktionen zu fördern und erhalten, etwa den Schutz vor Naturgefahren. Wir liefern Daten und Modelle zur Entwicklung der Wälder, um deren ökologisches, ökonomisches und sozial nachhaltiges Management zu unterstützen.
Inhalt
In der Waldbauforschung untersuchen wir, wie sich Waldbestände unter der Lenkung durch den Menschen entwickeln. Dazu führen wir einerseits klassische Wachstums- und Ertragsanalysen für die Holzgewinnung durch. Andererseits sind waldbauliche Massnahmen auch notwendig für den Schutz und die Förderung der Biodiversität, den Erhalt von Schutzwäldern und der Trinkwasserfilterung oder um attraktive Naherholungsgebiete zu schaffen.
Deshalb ist unsere Waldbauforschung sehr breit gefächert:
- Die ertragskundliche Forschung ist ein Netzwerk von Versuchsflächen, auf denen wir zum Teil schon seit über 100 Jahren das Wachstum von Bäumen und Waldbeständen und die Wirkungen von forstlichen Eingriffen untersuchen.
- Wir legten von 2020 bis 2022 ein Netzwerk von 57 Testpflanzungen mit zukunftsfähigen Baumarten in der ganzen Schweiz an, die wir während mehrerer Jahrzehnte beobachten werden.
- Mit dem Monitoring Naturwaldreservate Schweiz und der Urwaldforschung Ukraine verfolgen wir die Entwicklung von nicht oder nicht mehr bewirtschafteten Wäldern (Ukraineprojekt aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine derzeit sistiert). Dadurch entwickeln wir ein besseres Verständnis für die natürliche Wuchsdynamik von Wäldern. Dieses Wissen verwenden wir unter anderem für die Weiterentwicklung naturnaher Waldbaukonzepte.
- Mit dem Landesforstinventar erheben wir flächendeckend den Zustand und die Veränderung der Gesamtheit der Schweizer Wälder, ob bewirtschaftet oder nicht.
- Wir entwickeln Grundlagen, um die Forstfachleute bei Verjüngung (Projekt Jungwaldpflege) und Pflege insbesondere von Gebirgswäldern (Projekt Gebirgswaldverjüngung) zu unterstützen.
- Wir erforschen, wie das Fressverhalten von Wildtieren (Kontakt: Andrea Kupferschmid) das Nachwachsen von Bäumen beeinträchtigt. Wildverbiss spielt vor allem im Gebirge eine grosse Rolle, wo eine wachsende Hirschpopulation die Waldverjüngung einschränkt.
(Projekte: Verbisseinflussmonitoring in Buchenwäldern; Quantifizierung von Totverbiss an verschiedenen Standorten; Gebirgswaldverjüngung; Wildschäden: LFI2-LFI4-Vergleich für die Region des Kantons Waadt).
Unsere Forschung wäre nicht möglich ohne eine gute, beständige Verbindung zu den Schweizer Förstern und deren Anstösse für neue Projekte. Unsere waldbaulichen Netzwerke pflegen wir über die Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, die Internetplattform waldwissen.net, sowie den «Verbund Waldbau».
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